Wie schon 2018 durchqueren auch in diesen Tagen wieder die Klimapilger das Lausitzer Braunkohlerevier: Am 14. August ist der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit im polnischen Zielona Góra gestartet. Insgesamt führt er über 1.450 Kilometer bis ins schottische Glasgow zur dortigen Weltklimakonferenz. Von Forst kommen die Klimapilger am Abend des 19. August in Kahren an, dem Sitz des Zentrums für Dialog und Wander der evangelischen Landeskirche. Von dort geht es am Freitag, dem 20. August nach Cottbus, am Sonnabend nach Drebkau und am Sonntag weiter nach Proschim, auf dessen Abbaggerung das Kohleunternehmen erst Anfang diesen Jahres offiziell verzichtete. Es folgen Brieske und Ortrand. Unterwegs kommen die Pilgerinnen und Pilger immer wieder mit Menschen aus der Region ins Gespräch.
Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit, der vom 14. August 2021 vom polnischen Zielona Góra bis zum 29. Oktober 2021 führt, wird von Evangelischen Landeskirchen, katholischen Bistümern und kirchlichen Hilfswerken getragen. Ausgerichtet wird der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit vom Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Jeder und jede kann die Aktion unterstützen und mitpilgern. Man kann nur eine Stunde, nur eine Tagesetappe (max. 25 km) oder auch länger mitlaufen, Dafür kann man sich allein oder auch mit einer Gruppe anmelden. Eine Anmeldung für alle Etappen ist jederzeit möglich. Die vor Ort jeweils gültigen Corona-Schutzmaßnahmen werden selbstverständlich beachtet.
Rohne, 16.07.2021. Der Umgang mit dem Kohleausstieg in der Lausitz war Thema einer Exkursion von Studierenden der Hamburger Universität, bei der sie auch den von der GRÜNEN LIGA gepachteten Wald im Vorfeld des Tagebaues Nochten besuchten. Die angehenden Geograph*innen der seit 2019 prämierten Exzellenzuniversität informieren sich in der Lausitz nicht nur über die Wasserproblematik und den Strukturwandel, sondern beschäftigten sich auch dem Engagement der Menschen vor Ort. In einem vom Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA gepachteten Waldgrundstück im Vorfeld des Tagebaus Nochten bei Rohne (Landkreis Görlitz) sprachen sie mit Christian Huschga und Adrian Rinnert vom lokalen Bündnis „Strukturwandel jetzt – Kein Nochten II“ über ihre Bemühungen gegen die weitere Abbaggerung.
Rohne, 27.06.2021. Mehr als 70 Teilnehmer folgten am Sonntag einem Gastspiel von „Fräulein Brehms Tierleben“ im Waldstück der GRÜNEN LIGA bei Rohne (Landkreis Görlitz). In dem einzigartigen Theater erfuhren die Zuschauer*innen in leichter und spielerischer Art mehr über heimische Tierarten. Die Schauspielerin Barbara Geiger führte unter anderem ihre Performance vom „Regenwurm, König der Tiere“ zur Freude der großen und kleinen Gäste auf. Mitwirkende wie Gäste machten dabei auch deutlich, dass sie die geplante Abbaggerung des Waldes nicht mehr nachvollziehen können. Mit der sächsischen Landtagsabgeordneten Antonia Mertsching (DIE LINKE) und Heide Schinowsky von den Brandenburger Bündnisgrünen haben sich auch zwei Politikerinnen vor Ort über die aktuellen Entwicklungen informiert.
„Seit mehr als einem Jahr organisieren wir Veranstaltungen auf unserer Waldlichtung. Wir freuen uns über die positive Resonanz und die heitere Atmosphäre. Leider fand die Theatervorstellung vor einem ernsten Hintergrund statt. Für uns ist es unverständlich, dass am Donnerstag im Bundestag die Klimaneutralität bis 2045 beschlossen wurde, aber dieser Wald immer noch für Kohleabbau vernichtet werden soll.“, sagt die Organisatorin Rebekka Schwarzbach von der Umweltgruppe Cottbus der GRÜNEN LIGA.
Am Sonntag, den 27. Juni 2021 um 14.00 Uhr gastiert „Fräulein Brehms Tierleben“, das einzige Theater der Welt für heimische bedrohte Tierarten im von der GRÜNEN LIGA gepachteten Wald bei Rohne. Die Schauspielerin Barbara Geiger führt „Der Regenwurm, König der Tiere“ und noch zwei weitere Stücke auf. Dabei werden Jung und Alt angesprochen, denn es handelt sich um „artgerechte Unterhaltung nicht nur für Erwachsene“. Anschließend gibt es einen musikalischen Ausklang mit einer Lausitzer Live-Band.
Im bis 2037 gepachteten Wald bei Rohne ist nach wie vor die Wildkamera im Einsatz, um allen Interessierten einen Eindruck vom Leben auf "unserer" Waldlichtung zu vermitteln. Im Frühjahr sind uns da wieder ein paar gute Bilder gelungen!
Schleife/Cottbus, 11.04.2021. Der Kohlekonzern LEAG hat erstmals schriftlich die Enteignung des Waldgrundstückes angedroht, das die GRÜNE LIGA im Vorfeld des Tagebaues Nochten gepachtet hat. Das Umweltnetzwerk wird sich davon jedoch nicht einschüchtern lassen und seine Aktivitäten in dem bedrohten Wald fortsetzen. Das bekräftigten die Teilnehmer*innen einer Protestaktion am Sonntag mit einem zehn Meter langen Banner mit der Aufschrift „UNverkäuflich“.
„Der LEAG brechen zusehends alle Argumente für eine bergrechtliche Grundabtretung zusammen. Niemand sollte sein Grundstück noch der LEAG verkaufen, wenn nicht einmal klar ist, ob der Konzern die Rekultivierung dieser Fläche noch finanzieren kann.“ sagt René Schuster von der Umweltgruppe Cottbus.
Schuster weiter: „Unser Wald muss stehenbleiben, damit das Tagebauloch nicht bis an die Häuser von Rohne und Mulkwitz heranreicht. Zudem könnte dadurch der Tagebausee verkleinert und die drohenden Ewigkeitskosten verringert werden.“
Fotos: ideengruen.de, Markus Pichlmaier, bei Angabe der Quelle frei verwendbar