In Bremen ist nach Informationen der Lausitzer Rundschau vom 17. Mai eine Firma mit dem Namen "Windpark Mühlrose" ins Handelsregister eingetragen worden. Die LEAG bestreitet gegenüber der Zeitung jede Beteiligung an dem Unternehmen. Als Spekulation ist diese Überlegung nicht neu: die Entschlossenheit, mit der die LEAG die Umsiedlung von Mühlrose vorantreibt, paßt einfach nicht dazu, dass sie bis heute keinen bergrechtlichen Antrag auf Gewinnung der Kohle unter dem Dorf gestellt hat. Deshalb grübelten schon vor einigen Jahren betroffene Einwöhner, ob die LEAG mit dem durch die Umsiedlung angstrebten großen unzerschnittenen Grundbesitz auch andere Dinge vor haben könnte. Da läßt eine Im April 2022 erfolgte Firmeneintragung natürlich aufhorchen. Sehr wahrscheinlich steckt hinter dieser Firmengründung jemand, der darauf spekuliert, dass der Tagebau Nochten vor dem Sonderfeld endet und zu gegebener Zeit Verträge mit der LEAG schließen möchte. Die LEAG selbst kann man da als Verdächtigen trotz Dementi nicht so einfach ausschließen, zu unübersichtlich ist das Firmengeflecht ihres Eigentümers Daniel Kretinský und seiner diversen Statthalter. Man erinnere sich nur daran, dass die „LEAG Holding a.s.“ vor dem 30. November 2016 unter dem Namen "carburo nostra" ins Handelsregister eingetragen war.
Rohne/Lützerath, 22.04.2022. Die Lausitzer Tagebaubetroffenen zeigen sich solidarisch mit der morgen stattfindenden Großdemonstration gegen Braunkohleabbau in Lützerath. Die GRÜNE LIGA pflanzt in ihrem Wald im Vorfeld des Tagebaues Nochten weiter Bäume, während die LEAG großflächig die umliegenden Wälder abholzt.
Cottbus/Freiberg, 22.11.2021. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA und private Grundeigentümer fordern von den Bergbehörden einzuschreiten, wenn der Kohlekonzern LEAG bereits teilweise freigelegte Kohle ungenutzt liegen lässt, statt seine Tagebaue zu verkleinern. Ein solches Vorgehen hat die LEAG zum Tagebau Jänschwalde selbst eingeräumt.
„Es kann nicht sein, dass die LEAG auf eigenen Grundstücken Kohle liegen lässt, aber anderen Grundeigentümern mit Enteignung droht. Die Bergbehörde muss einschreiten, weil das Berggesetz dieses Vorgehen als Raubbau verbietet. Wenn weniger Kohle gebraucht wird, muss der Eingriff in Natur und Privateigentum entsprechend verringert werden. “ sagt Rechtsanwalt Dr. Philipp Schulte. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA hat im Vorfeld des Tagebaues Nochten einen Wald gepachtet, den seine Eigentümer nicht an die LEAG verkaufen wollen. Dem Brief an das sächsische Oberbergamt haben sich weitere Grundeigentümer im Bereich des Sonderfeldes Mühlrose angeschlossen.
Cottbus/Chemnitz, 16.11.2021. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA hat beim Verwaltungsgericht Chemnitz eine Untätigkeitsklage gegen das sächsische Oberbergamt eingereicht. Die Behörde hat eine schon am 3. Mai 2021 beantragte Akteneinsicht zu Folgen des Tagebaues Nochten auf Grundwasser und Schutzgebiete bis heute nicht ermöglicht.
„Mit fadenscheinigen Begründungen wird seit nunmehr sechs Monaten eine Akteneinsicht verzögert, für die das Amt laut Gesetz maximal zwei Monate Zeit hat. Wir haben bei Gericht beantragt, das Oberbergamt zur Übermittlung der beantragten Umweltinformationen zu verurteilen.“ sagt der mit dem Verfahren betraute Rechtsanwalt Dr. Philipp Schulte.
Freiberg/Cottbus, 16.10.2020. Die GRÜNE LIGA hat gemeinsam mit privat betroffenen Grundeigentümern eine ausführliche Einwendung gegen die Verlängerung der Zulassung des Tagebaues Nochten eingereicht. Der Kohlekonzern LEAG hatte zuvor eine Verlängerung der bislang zum 31.12.2026 auslaufenden Zulassungsbescheides beantragt. Zahlreiche Bürger*innen, der BUND Sachsen und die Deutsche Umwelthilfe reichten ebenfalls kritische Einwendungen beim sächsischen Oberbergamt in Freiberg ein. Auch die Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft (FWA) teilte auf Nachfrage mit, dass sie eine Einwendung in diesem Verfahren eingereicht hat.
Der Kohlekonzern LEAG hat beantragt, dass der Rahmenbetriebsplan „Weiterführung des Tagebaus Nochten 1994 bis Auslauf“ verlängert wird, der bisher auf den 31.12.2026 befristet ist. Einwendungen dagegen müssen bis zum Montag 12. Oktober beim Sächsischen Oberbergamt eingehen.
Etwa 100 Teilnehmer kamen am Sonntag am Tagebau Nochten auf dem von der Umweltgruppe gepachteten Waldgrundstück zusammen. Auf einem Waldspaziergang der GRÜNEN LIGA – Umweltgruppe Cottbus wurde die Forderung unterstrichen, dass der Tagebau ausreichend Abstand zu den benachbarten Dörfern einhalten muss. Neben Betroffenen aus der Lausitz kam auch der Naturführer Michael Zobel auf dem Rheinland zu Wort. Zobel, der mit seinen Waldführungen am bedrohten Hambacher Wald bundesweite Berühmtheit erlangte, kritisierte den zögerlichen Kohleausstieg. Für den Wald in Deutschland sei die aktuelle Wasser- und Klimakrise bereits schon heute eine Katastrophe. Für Zobel lohne es sich um „jeden Quadratmeter Wald“ zu kämpfen, auch wie es derzeit in der Lausitz passiert. Jeden Tag, an dem weiter gebaggert wird, sei eine „Versündigung an der Schöpfung“, so der Naturführer.
Für diese Woche hat die LEAG angekündigt, mit dem Abriss zweier leerstehender Gehöfte in Mühlrose zu beginnen. Notwendig zur Vorbereitung des Tagebaus ist das nicht, weil das "Sonderfeld Mühlrose" bergrechtlich noch nicht einmal zum Abbau beantragt ist. Vermutlich sollen die Abrisse Bleibewillige psychisch unter Druck setzen, indem ein Teil ihrer gewohnten Umgebung zerstört wird.
Einen ähnlichen Fall hat es vor Jahren in Rohne gegeben: Während noch das Braunkohleplanverfahren lief, riss der damalige Tagebaubetreiber Vattenfall bereits ein zentral im Dorf gelegenes Gehöft ab. Das Dorf Rohne allerdings steht heute immer noch, während Vattenfall und die Umsiedlungsplanung verschwunden sind.