Über die Belastung der Anwohnenden des Tagebaues Jänschwalde auch nach dem Ende der Kohleförderung durch Staub, Lärm und Grundwasserabsenkung berichtete der rbb am 20.08.2024. Zum Artikel ist anzumerken, dass die letzte Kohle nicht planmäßig Ende 2023 gefördert wurde, sondern im April 2024 – so lange förderte der Tagebau ganz ohne zugelassenen Betriebsplan einfach weiter. Zudem gibt es Anzeichen für eine Neuauslegung des Abschlussbetriebsplan-Antrages. Eine Zulassung bis Ende 2024 erscheint daher extrem unwahrscheinlich.
Cottbus, 22.12.2023. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA fordert, dass die umfangreichen Folgekosten des auslaufenden Braunkohlentagebaues Jänschwalde nicht auf die Allgemeinheit abgewälzt werden.
„Die mit dem Tagebau Jänschwalde gemachten Profite wurden offenbar beiseite geschafft, da seine Rekultivierung erst noch mit den verbleibenden LEAG-Tagebauen erwirtschaftet werden soll.“ sagt René Schuster, Braunkohle-Experte der GRÜNEN LIGA mit Blick auf die sogenannte Vorsorgevereinbarung der LEAG mit dem Land. „Hätten die brandenburgischen Behörden ihren Job gemacht, gäbe es heute ausreichende und insolvenzfeste Rücklagen, die von anderen Tagebauen unabhängig sind.“
Cottbus, 27.11.2023. Der Umweltverband GRÜNE LIGA kritisiert, dass der Braunkohlentagebau Jänschwalde nicht wie geplant am Jahresende ausläuft, sondern überraschend bis zum Frühjahr 2024 weiter Kohle fördern soll. In Presseberichten wird der längere Betrieb damit begründet, dass im Kraftwerk Jänschwalde durch Havarien weniger Kohle verbraucht wurde, während in einer Störungszone des Tagebaues mehr Kohle als erwartet gewonnen werden könne.
"Diese Begründung für einen längeren Betrieb des Tagebaues Jänschwalde ist nicht nachvollziehbar." wertet René Schuster von der GRÜNEN LIGA die Veröffentlichungen. "Das Unternehmen hätte die Zufuhr von Kohle über die Kohlebahn aus dem Tagebau Welzow-Süd rechtzeitig reduzieren können. Welzow-Süd wird von der LEAG selbst als ihr Puffer für schwankenden Bedarf dargestellt. Stattdessen wird mit Jänschwalde ausgerechnet der Tagebau länger betrieben, der den größten Grundwasserentzug aus der Region verursacht. So verzögert sich der Wiederanstieg des Grundwassers noch weiter."
Cottbus/Freiberg, 06.09.2023: Der Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA kritisiert in einer heute veröffentlichten Stellungnahme die Planung der Folgelandschaft des Braunkohlentagebaues Jänschwalde. Zu den beantragten Tagebauseen liegen weder Nachweise für die Standsicherheit noch für das benötigte Flutungswasser vor. Bis zum 11. September können Betroffene ihre Einwendungen zum Abschlussbetriebsplan beim Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg einreichen. Nach Ansicht der GRÜNEN LIGA darf der Abschlussbetriebsplan von der Landesbehörde auf dieser Grundlage nicht zugelassen werden.
Hier ein Musterbrief für Einwendungen
Die Lausitzer Rundschau vom 15. Juli berichtet von einer Begehung, bei der umfangreiche Bergschäden an der Kirche des Ortes Tauer (Turjej) festgestellt wurden. Fotos zeigen dabei deutliche Risse in der Wand der Dorfkirche. Betroffen sind auch mehrere Privathäuser und der Feuerwehrturm. Zugleich wurde bekannt, dass die Landesregierung die Schlichtungsstelle für Bergschäden zum Ende des Jahres 2022 abgeschafft hat. Nicht einmal die bestellten Beisitzer wurden darüber informiert.
Dass die LEAG die Großgeräte des in diesem Jahr auslaufenden Tagebaues Jänschwalde schon mal auf ihrer Internetseite zum Kauf anbietet, wird in den Medienredaktionen offenbar amüsiert zur Kenntnis genommen. Beispielsweise berichtete der RBB in einem Fernsehbeitrag. Doch was so lustig daherkommt, zeigt auch ein ernstes Problem: Die LEAG geht offenbar davon aus, dass sie ganz allein entscheiden kann, wann welcher Bagger in Jänschwalde nicht mehr gebraucht wird. Dabei hat sie bis heute keine Genehmigung für die von ihr geplante Bergbaufolgelandschaft. Das Verfahren zu diesem Abschlussbetriebsplan hat sie sogar durch extra späte Antragstellung selbst verzögert. Das Unternehmen ist sich offenbar sehr sicher, dass keine Bergbehörde auf die Idee kommen wird, zur Vermeidung von Allgemeinschäden mehr oder andere Bodenbewegungen anzuordnen als die LEAG von selbst vor hat. Einmal mehr werden die Landesbehörden am Nasenring durch die Manege geführt. Dass zur Folgelandschaft des Tagebaues Jänschwalde Variantenprüfungen fehlen und sogar die Standsicherheit der Dörfer am Tagebaurand gefährdet sein kann, haben wir in unserer Stellungnahme zur beantragten wasserrechtlichen Erlaubnis ausführlich dargestellt.
Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA hat in einer umfangreichen Stellungnahme die Pläne des Tagebaubetreibers LEAG kritisiert, im Tagebau Jänschwalde bis zum Jahr 2044 weiter Grundwasser abzupumpen. Die GRÜNE LIGA sieht die Standsicherheit der geplanten Tagebauseen gefährdet, weil der LEAG-Antrag den zunehmenden Wassermangel in der Lausitz ignoriert.
„Die Tagebaufolgen werden mit erfundenen Wassermengen schön gerechnet. Der Plan der LEAG geht nur auf, wenn es bis 2100 keine Dürreperioden und keine steigende Verdunstung gibt. Sich darauf zu verlassen, kann die Region teuer zu stehen kommen: Werden die geplanten Wasserstände der Tagebauseen nicht erreicht, ist die Standsicherheit der Ufer an den Orten Heinersbrück, Jänschwalde und Taubendorf in Gefahr.“ erläutert René Schustervon der Bundeskontaktstelle Braunkohle der GRÜNEN LIGA, der die Stellungnahme ausgearbeitet hat.
Die GRÜNE LIGA sieht den der LEAG auf wasserrechtliche Erlaubnis auch im Widerspruch zur offiziellen Begründung der Grundwasserentnahme. Schuster dazu:
„Die LEAG will deutlich mehr abpumpen, als für die Sicherheit der Grube nötig ist, offenbar um mehr Wasser in den Kühltürmen des Kraftwerks Jänschwalde zu verdampfen. Auf Kosten der Grundwasserressourcen soll damit noch möglichst viel Kohle aus den Tagebauen Welzow, Nochten und Reichwalde verbrannt werden.“
Im Tagebau Jänschwalde will die LEAG noch ein Jahr lang Kohle fördern, aber noch mindestens 22 Jahre lang Grundwasser abpumpen. Bis Dienstag kann die Öffentlichkeit dazu noch Stellung nehmen.
Wir haben die öffentlich ausgelegten Unterlagen analysiert und festgestellt: