Längerer Tagebaubetrieb in Jänschwalde nicht nachvollziehbar

Transparenz zu Kohlemengen eingefordert

231123 jaenschwalde foerderbruecke IMG 6070Cottbus, 27.11.2023. Der Umweltverband GRÜNE LIGA kritisiert, dass der Braunkohlentagebau Jänschwalde nicht wie geplant am Jahresende ausläuft, sondern überraschend bis zum Frühjahr 2024 weiter Kohle fördern soll. In Presseberichten wird der längere Betrieb damit begründet, dass im Kraftwerk Jänschwalde durch Havarien weniger Kohle verbraucht wurde, während in einer Störungszone des Tagebaues mehr Kohle als erwartet gewonnen werden könne.

"Diese Begründung für einen längeren Betrieb des Tagebaues Jänschwalde ist nicht nachvollziehbar." wertet René Schuster von der GRÜNEN LIGA die Veröffentlichungen. "Das Unternehmen hätte die Zufuhr von Kohle über die Kohlebahn aus dem Tagebau Welzow-Süd rechtzeitig reduzieren können. Welzow-Süd wird von der LEAG selbst als ihr Puffer für schwankenden Bedarf dargestellt. Stattdessen wird mit Jänschwalde ausgerechnet der Tagebau länger betrieben, der den größten Grundwasserentzug aus der Region verursacht. So verzögert sich der Wiederanstieg des Grundwassers noch weiter."

Bei Verabschiedung des Braunkohlenplanes im Jahr 2002 war ein Betrieb des Tagebaues Jänschwalde nur bis zum Jahr 2019 geplant. Über einen Widerspruch der Deutschen Umwelthilfe gegen den Hauptbetriebsplan 2020-23 wegen offensichtlicher Rechtswidrigkeit wurde bis heute nicht entschieden.

Zugleich verweist die GRÜNE LIGA auf die notwendige Verkleinerung anderer Tagebaugebiete: "Wenn in Jänschwalde mehr Kohle gewonnen wird als geplant, muss umgehend Transparenz über die konkrete Menge hergestellt werden. Die LEAG muss dann andere Abbaugebiete entsprechend verkleinern." so Schuster. Die Angaben zu Kohleförderung werden seit 2022 von der Braunkohlenwirtschaft auf der Internetseite kohlenstatistik.de nicht mehr tagebauscharf veröffentlicht, wie dies zuvor jahrzehntelange Praxis war. Die zunehmende Intransparenz sollte von den Bergbehörden umgehend unterbunden werden.

Bericht der Lausitzer Rundschau (€ - Bezahlschranke)

Pressemitteilung der LEAG

(Foto: C. Huschga)

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