Klima & Wasser

grundwasserpumpe KopieDie Lausitz gehört zu den am stärksten vom zunehmenden Wassermangel betroffenen Teilen Deutschlands. Diesen Klimawandel hat die Braunkohleverstromung mitverursacht. Zusätzlich wurde und wird für die Tagebaue das kostbare Grundwasser abgesenkt, was sich kilometerweit ins Umland auswirkt. Die chemischen Veränderungen des Wassers in den Tagebauen führen zu braunem Ockerschlamm in vielen Gewässern. Für mehr als 2 Millionen Wasserkunden in Berlin und Frankfurt (Oder) ist die Trinkwasserqualität gefährdet, weil der Bergbau riesige Mengen Sulfat in die Spree einträgt. Die Kosten solcher Bergbaufolgen drohen statt auf den Verursacher auf Verbraucher und Steuerzahler umgelegt zu werden. (Foto: Tiefbrunnen zur Tagebauentwässerung)

Schneller Kohleausstieg schont die Wasserressourcen der Lausitz

Schaffung großflächiger Tagebauseen nicht länger verantwortbar

meuroer see 0207Ein schneller Kohleausstieg ist aus Sicht der GRÜNEN LIGA dringend nötig, um die Wasserressourcen in der Bergbauregion Lausitz zu schonen. Die Schaffung weiterer großflächiger Tagebauseen durch den Kohlekonzern LEAG ist aufgrund ihrer hohen Verdunstungsverluste nicht mehr verantwortbar.

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Sulfatwerte wegen Tagebau überschritten: statt Maßnahmen schon wieder ein Gutachten

(Kohlerundbrief vom 19. Dezember 2019:) Seit Jahren wird die Gefährdung der Trinkwasserversorgung der Stadt Frankfurt (Oder) durch die bergbaubedingte Sulfatbelastung der Spree diskutiert. Nun räumte die Landesregierung auf Nachfrage der Landtagsabgeordneten Sara Damus ein: Am Pegel Neubrück wurde seit Inkrafttreten des Bewirtschaftungserlasses (vom 30. April 2019 - d. Red.) die Sulfatkonzentration von 280 mg/l an insgesamt 40 Tagen überschritten. Der Immissionsrichtwert für Sulfat konnte somit im Jahr 2019 nicht eingehalten werden.“ (Landtag Brandenburg Drucksache 7/302) Die Überschreitung habe jedoch bisher keine Auswirkungen auf die Reinwasserqualität des Wasserwerks Briesen bezüglich Sulfat.
Es wurden aber keine Sofortmaßnahmen angeordnet, wie es der Bewirtschaftungserlass vorsieht. „Aktuell hat das LBGR keine Handreichung über mögliche Sofortmaßnahmen“ schreibt die Landesregierung. Es sei im Oktober eine Gefährungsabschätzung beauftragt worden, die im dritten Quartal 200 vorlegen werde und „auf deren Basis ein Maßnahmenkatalog erarbeitet werden kann.“
Im Klartext: Mehr als 13 Jahre nachdem die GRÜNE LIGA erstmals öffentlich auf das Problem aufmerksam gemacht hat (April 2006) soll erstmal ein weiteres Jahr gegutachtet werden!

Trockenheit: Sulfatwerte steigen immer weiter an

Land Brandenburg hat keine Notfallpläne zur Trinkwasserversorgung von Frankfurt (Oder)

Cottbus, 14.05.2020. Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel bestätigt heute im Landesparlament, dass es immer noch keine Notfallpläne zum Schutz des Trinkwassers in Großraum Frankfurt (Oder) für die immer weiter ansteigenden Sulfatwerte in der Spree gibt. Aktuell wurde sogar die Sulfatsteuerung am Pegel Wilhelmstal bei Spremberg ausgesetzt um den Durchfluss der Spree zu gewährleisten, so der Minister. Wenn der Grenzwert für das Trinkwasser durch das betroffene Wasserwerk in Frankfurt (Oder) nicht eingehalten werden kann, stünde eine Reihe von Maßnahmen von der Anlieferung von Trinkwasser mit Flaschen und Tankwagen für Risikogruppen bis hin einer Stilllegung des Wasserwerkes Frankfurt (Oder) zur Verfügung, erläuterte Vogel. Keine Abgaben konnte der Umweltminister zur Übernahme der Kosten machen.

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Kommentar: Die Lausitz atmet auf

(Kohlerundbrief vom 26. Februar 2020:) Die Lausitz atmet auf. Nein, nicht weil der Tagebau Jänschwalde derzeit weiter arbeitet. Wer sich nicht von der Meinungsmache lokaler Politiker und Lobbyisten steuern lässt, der ist aus einem ganz anderen Grund erleichtert: Es regnet.
In den letzten 10 Tagen wurde aus dem Februar 2020 ein überdurchschnittlich feuchter Monat. November bis Januar lagen deutlich unter dem langjährigen Mittelwert. Nach zwei Dürresommern drohte so auch das Winterhalbjahr 2019/20 den Wasserspeicher im Boden nicht ausreichend aufzufüllen. In Deutschland insgesamt regnete es zwar ganz beachtlich, aber nur Bruchteile davon erreichten auch die Neiße. Erst ab dem 19. Februar begann sich auch in der Lausitz das Defizit aus den Vormonaten auszugleichen und seitdem fiel fast täglich weiterer Regen. Damit steigen in letzter Minute die Chance auf ein halbwegs normales Pflanzenwachstum im Frühjahr. Wer mit der Natur verbunden ist, wie Bauern, Förster, Naturschützer und hoffentlich noch ein paar Menschen mehr, der atmete in den letzten Tagen auf.
Der Klimawandel ist damit nicht weg, daran erinnern uns die gleichzeitigen Temperaturrekorde. Auch 2020 muss man sich darauf einstellen, dass sich trockene Hochdruckgebiete länger als früher üblich über Mitteleuropa festsetzen. Je nachdem, ab wann und für wie lange das passiert, wird der jetzige Regen das überbrücken können oder auch nicht. Es ist nur eine Erleichterung auf Zeit, aber es fühlt sich gut an.

Aktionsbündnis Klare Spree mahnt Regierungskoalition: Eindämmung der Verockerung muss weiter „Chefsache“ bleiben

(Kohlerundbrief vom 22. November 2019:) Das Aktionsbündnis Klare Spree (ABKS) fordert von der rot-schwarz-grünen Regierungskoalition, notwendige Maßnahmen zur Verbesserung der Wassergüte der Spree und ihrer Nebenflüsse künftig noch intensiver anzugehen. Das Bekenntnis im neuen Koalitionsvertrag, dass die Maßnahmen im Spree-Nordraum ambitioniert fortgesetzt werden und auf die Quellbehandlung ausgedehnt werden sollen, ist ein richtiger Schritt, aber bei weitem noch nicht ausreichend. Trotz einiger Fortschritte muss die Bekämpfung der Verockerung weiter „Chefsache“ in der Staatskanzlei bleiben.

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Die Hälfte des Wasserverbrauchs von Berlin verdunstet durch Tagebauseen

(Kohlerundbrief vom 28. August 2019:) Während die Lausitz seit Monaten unter Trockenheit zu leiden hat, wurde nun bekannt, dass die Verdunstung von Wasser aus den Tagebauseen um etwa 20 Prozent weiter ansteigen soll. Auf Anfrage der Landtagsabgeordneten Benjamin Raschke und Heide Schinowsky (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte die Landesregierung, dass derzeit von einer mittleren jährlichen Verdunstung von 92,5 Mio. m³ bzw. von 2,97 m³/s bei einer aktuellen Seefläche von ca. 12.500 ha ausgegangen wird. Nach Auslaufen des Braunkohlentagebaus werde sich eine Gesamtwasserfläche von ca. 15.000 ha Seenfläche in der Lausitz einstellen. Die Verdunstung wird sich bei ca. 3,57 m³/s liegen.

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Termine

Ausstellung "Unverkäuflich"
26 April 2024
10:00 - 20:00
Franz-Mehring-Platz 1, Berlin
Wir beim Umweltfestival in Berlin
28 April 2024
Berlin, Straße des 17. Juni
Filmabend "Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen"
21 Mai 2024
19:00 -
Salon des Franz-Mehring-Platzes 1, 10243 Berlin

Dieser Wald ist der Kohlegrube im Weg

Dieser Wald ist der Kohlegrube im Weg

 

Lausitzer Menschen für einen früheren Kohleausstieg

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Bitte unterstützt die Lacoma-Filmdokumentation

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