LEAG-Revierkonzept schon heute überholt

tagebaubild mit windraedernCottbus, 14.01.2021. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA kritisiert das neue LEAG-Revierkonzept als schon heute überholt. Es müsse deutlich mehr Kohle im Boden bleiben. Welche Gebiete vom Abbau verschont werden, habe nicht das Unternehmen sondern staatliche Planverfahren zu entscheiden.

„Das neue sogenannte „Revierkonzept“ der LEAG ist bereits am Tag seiner Veröffentlichung hoffnungslos überholt. Zum Schutz von Wasser und Klima muss eindeutig noch mehr Kohle im Boden bleiben als das Unternehmen bisher zugibt. So ignoriert das Konzept die Verschärfung des EU-Klimaziels für 2030, dass zu einer deutliche Verringerung der Kohleverstromung führen wird.“ sagt René Schuster von der GRÜNEN LIGA.

Wo eingesparte Kohle liegenbleiben muss, müssen zudem staatliche Planverfahren entscheiden, nicht private Unternehmen wie die LEAG. Schuster dazu: „Es ist widersinning, einen genehmigten Tagebau wie Reichwalde zu verkleinern und gleichzeitig im Tagebau Nochten einen neues Abbaufeld beantragen zu wollen. Eine energiepolitische Notwendigkeit dafür wird die LEAG in rechtsstaatlichen Verfahren nicht nachweisen können. Nötig ist ein größerer Abstand der Grube zu Dörfern wie Rohne und Mulkwitz, wie ihn die Bürgerinitiative vor Ort bereits seit Jahren fordert.“

Der Verzicht des Unternehmens auf das Teilfeld II des Tagebaues Welzow-Süd war nicht nur längst überfällig, sondern praktisch von allen Akteuren seit Jahren eingeplant. Einen bergrechtlicher Antrag auf diesen Tagebau hatte die LEAG nie gestellt.

Die Lausitzer Energiewerke AG (LEAG) hat gestern abend auf Ihrer Internetseite ein „Revierkonzept“ veröffentlicht. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine kurze Pressemitteilung. Das Unternehmen wolle (nun auch offiziell) auf das Teilfeld II des Tagebaues Welzow-Süd in Brandenburg verzichten, den Tagebau Reichwalde in Nordsachsen im nordöstlichen Bereich verkleinern, den Tagebau Nochten aber durch Aufschluss des Sonderfeldes Mühlrose vergrößern. Für das Sonderfeld Mühlrose existiert bisher kein bergrechtlicher Antrag. Zur Überarbeitung des Braunkohlenplanes Tagebau Nochten wurde vom zuständigen Planungsverband schon 2017 ein Verfahren eingeleitet, das bisher jedoch nicht wesentlich vorangekommen ist und ergebnisoffen geführt werden muss. Auffällig ist die Intransparenz des gestrigen „Revierkonzeptes“, in dem nicht einmal angegeben wird, um welche Kohlemenge das Unternehmen den Tagebau Reichwalde verkleinern will. Für eine Diskussion des Konzeptes müsste die LEAG mindestens offenlegen, welche Annahmen zu Laufzeit und Auslastung ihrer Braunkohlenkraftwerke dem Konzept zugrunde liegen.

(Foto: ideengruen.de)

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