Allein in der Lausitz verloren in den vergangenen 80 Jahren mehr als 30.000 Menschen ihre Heimat, weil sie einem Tagebau weichen mussten. 136 Orte verschwanden ganz oder teilweise von der Landkarte. Wir lehnen weitere Umsiedlungen ab, da sie grundsätzlich nicht sozialverträglich sind. Mit den gewachsenen Dörfern wird auch die kulturelle Identität einer Region zerstört.
(Bild: Mahnmal für abgebaggerte Orte in Lacoma, 1994 spontan entstanden, 2007 neu instandgesetzt. Ein offizielles Dokumentationszentrum zu dieser Thematik entstand in Neu-Horno erst 2006.)
Die Umsiedlungen stellen für die Betroffenen eine komplexe Veränderung ihres sozialen Umfeldes dar. Auch bei geschlossenen Umsiedlungen eines Ortes zieht trotz materieller Benachteiligung ein beachtlicher Teil (etwa 1/4 bis 1/3 der Bewohner) nicht in den neuen, gemeinsamen Ort mit. Schon von daher ist die gesamte Dorfgemeinschaft einem massiven Schwund und umfassenden Umstrukturierungen ausgesetzt. Aus materieller Sicht werden die Umsiedlungen momentan so durchgeführt, dass die Betroffenen keinen Nachteil erleiden.
Für soziale und psychische Beeinträchtigungen gibt es aber keinen Ausgleich, und in diesem Bereich sind besonders ältere Betroffene großteils auf sich allein gestellt. Derartige Probleme enden mitunter in einem Krankenhausaufenthalt, gelegentlich aber auch mit einem verfrühten Tod. Trotz Bemühungen, wie der Installation so genannter sozialer Netzwerke, kann dieser Schaden nur geringfügig abgefedert werden. Der Heimatverlust durch Umsiedlungen kann nicht ausgeglichen werden.
Berichte Betroffener bieten Internetseiten wie
www.umsiedler-schleife.de
www.heuersdorf.de