Lausitzer Wasserstandsmeldung vom 12. Dezember 2021

Es bleibt wohl dabei: Während 2021 in weiten Teilen Deutschlands ein überdurchschnittlich regenreiches Jahr war, hat die Lausitz den langjährigen Durchschnitt für dieses Kalenderjahr noch nicht erreicht. Dazu fehlen Stand heute an der Station Cottbus noch (Korrektur:) 46,2 mm (ca. 8 %). Das kann noch klappen, ist aber nicht mehr wahrscheinlich. (Übrigens endet das hydrologische Jahr immer schon Ende Oktober, hier waren die Regenmengen klar unterdurchschnittlich.)

Beim Durchfluss der Fließgewässer und Füllstand der Speicher ist die Situation derzeit entspannt, so dass auch in den Cottbuser Ostsee wieder Spreewasser geleitet wird. Die wöchentlich festgelegte Menge liegt derzeit 1,5 Kubikmeter pro Sekunde. Zu den ursprünglich für Winterhalbjahre geplanten 4 bis 5 Kubikmeter pro Sekunde fehlt aber noch einiges.

Wenn nach LEAG-Angaben bisher 36,1 Mio. Kubikmeter aus der Spree in den Ostsee flossen, sind das 14 % der aufzufüllenden Wassermenge. Die Höhe des Wasserspiegels ist schon stärker gestiegen, aber durch zuströmendes oder zur Sicherung der Böschungen aktiv in den See gepumptes Grundwasser. Die im Planfeststellungsantrag für das „mittlere Szenario“ immer angegebenen 88 % Spreewasser und 12 % Grundwasser dürften nicht mehr eintreten, auch die im „Trockenszenario“ angegebenen 78 % aus der Spree könnten am Ende noch deutlich unterschritten werden. Wann der See voll sein wird, hängt natürlich vom Wetter der kommenden Jahre ab. Fest steht aber, dass der Grundwasserzustrom mit dem Anstieg des Wasserspiegels abnimmt (weniger Grundwasser-Gefälle) und die Verdunstungsverluste drastisch steigen werden, sobald die Gesamtfläche von 1900 Hektar überflutet ist.

Ein mehr oder weniger durchschnittliches Regenjahr wie 2021 reicht bei aller Entspannung in den Flüssen noch lange nicht für ein Auffüllen des großräumigen Grundwasserdefizits, wie auch der aktuelle Dürremonitor des Umweltforschungszentrums für den Gesamtboden bis 1,8 m Tiefe zeigt.

Wir hoffen also weiter, es kann ja bis März wenigstens noch ein überdurchschnittlich feuchtes Winterhalbjahr werden…

(Hinweis: in einer früheren Version des Beitrags stand fälschlicherweise eine bis Jahresende zum langjährigen Mittel noch fehlende Regenmenge von 72 mm. Das beruhte auf einem Tippfehler beim Zusammenrechnen der Monatswerte, der uns leider erst nach Versenden des Rundbriefs aufgefallen ist. Wir bitten um Entschuldigung. Die Grundaussage des Beitrags ändert das nicht.)

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