Am Samstag, den 12. April 2025, veranstaltete Beyond Fossil Fuels (BFF) in Cottbus eine Konferenz zum komplexen Konzernnetzwerk der tschechischen EPH (Energetický a průmyslový holding), dem Mutterkonzern des Braunkohlekonzerns LEAG. Moderiert vom Journalisten Nick Reimer beleuchteten Referent*innen von BFF, Greenpeace, Deutsche Umwelthilfe, und Grüner Liga verschiedene Aspekte der Konzernstrategie vor den Teilnehmenden aus Deutschland, Tschechien, Polen, Frankreich und Italien.
Zuletzt hat EPHs neu gegründete Schwesterfirma EPETr das Kohlegeschäft von der LEAG übernommen und deren Subunternehmen in GmbHs mit eingeschränkter Haftung umstrukturiert – eine Entwicklung, die zivilgesellschaftliche und politische Gruppen alarmiert.
„Die gesamte Konzernstruktur der LEAG wird auf links gedreht, Milliarden an Verpflichtungen für die Rekultivierung werden ausgelagert, und die Manager verlassen das sinkende Schiff. Was bleibt, ist eine Bad Bank – ein Firmenkonstrukt aus Gesellschaften mit beschränkter Haftung –, in dem negative Vermögenswerte isoliert werden, um das Gesamtbild aufzuhübschen. Am Ende bleibt die Frage: Wer wird die Milliarden für die Rekultivierung der Tagebaulöcher bezahlen?“ sagt Karsten Smid, Energieexperte bei Greenpeace.
Beyond Fossil Fuels kommt in der Analyse von EPH’s Übergangsplan zu dem Schluss, dass der fehlende Wille, bis 2030 europaweit aus der Kohle auszusteigen, sowie die gleichzeitige Entwicklung neuer Gaskraftwerkskapazitäten den Behauptungen des Unternehmens widersprechen, es unterstütze die europäische Energiewende.
„Während EPH behauptet, die Energiewende sei auf Kurs, zeigt der massive Ausbau fossiler Gaskapazitäten ein ganz anderes Bild. EPH ist das europäische Energieunternehmen mit den höchsten geplanten Kapazitäten für fossiles Gas (über 10 GW sind in Planung). Ohne glaubwürdigen Übergangsplan stellt EPH ein erhebliches Risiko für die europäischen Dekarbonisierungsziele dar.“ sagte Brigitte Alarcon von Beyond Fossil Fuels in Cottbus.