Die LEAG wird zwei der vier Blöcke des Kraftwerkes Jänschwalde vom 9. Mai bis 30. September herunterfahren. Das teilte das Unternehmen am 9. April in einer Pressemitteilung mit, als es die „Reservestellung“ an der Strombörse anzeigen musste. „Für das Überangebot von erneuerbaren Energien in den Sommermonaten werden Netzkapazitäten freigehalten“ schreibt die LEAG und meint damit offenbar, dass sich der Betrieb ihrer gesamten Kraftwerksflotte im Sommer schlicht nicht mehr rechnet.
Die Beschäftigten der zwei Blöcke sollen in anderen LEAG-Kraftwerken weitergebildet werden oder sogar bei der Tagebaurekultivierung helfen. Letzteres zeigt, dass sich die lange gewachsene Trennung zwischen Kraftwerkern und Bergleuten auflöst und könnte auf Arbeitskräftemangel in vielen Bereichen hindeuten.
Die Entscheidung des Unternehmens ist letzten Endes ein Erfolg all derer, die sich teilweise seit Jahrzehnten für Alternativen zur Kohle engagiert haben. Beispielhaft sei an die Solarfeuerwehr Kerkwitz erinnert, für die wir gemeinsam mit der Solargenossenschaft Lausitz im Jahr 2010 bundesweit Beteiligungen einwarben. Auch die Kohle unter Kerkwitz hätte in Jänschwalde verbrannt werden sollen. Was damals mit 10 Kilowatt Leistung vor allem ein Symbol war, wurde einer der vielen Bausteine dafür, dass zwei riesige Kohleblöcke jetzt im Sommer niemand mehr braucht. Ein Sieg nicht nur der Solargenoss*innen, sondern auch für den Spreewald, dem die Jänschwalder Kühltürme in diesem Sommer weniger Wasser streitig machen werden. Für Wasser und Klima wäre es freilich besser, gleich alle vier Blöcke auszuschalten. (Foto: Einweihung der Solarfeuerwehr Kerkwitz im Oktober 2010)