Cottbus, 28.01.2025. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA kritisiert die gestern verkündete Neustrukturierung des Energieunternehmens LEAG.
„Entgegen verbreiteter Behauptungen wird hier die von vielen befürchtete bad bank geschaffen. Denn in einer Holdingstruktur haften die einzelnen Gesellschaften grundsätzlich nicht füreinander.“ erklärt René Schuster von der GRÜNEN LIGA, langjähriges Mitglied des Brandenburgischen Braunkohlenausschusses.
Schuster weiter: „Mit Steuergeldern gepäppelt will Milliardär Křetínský sein Imperium in der Lausitz ausweiten und neue Geschäftsfelder von den Risiken der eigenen Tagebaue unabhängig machen. Im Sinne des Allgemeinwohls ist das Gegenteil erforderlich: Die Erträge der neuen Geschäftsfelder müssen für die Folgekosten der Tagebaue verantwortlich sein. Denn in den mit den Bundesländern Sachsen und Brandenburg vereinbarten Vorsorgegesellschaften ist allenfalls ein Teil des nötigen Geldes gesichert, der Rest der Rückstellungen bleibt eine Wette auf guten Absatz von Kohlestrom und damit eine Wette gegen Klimaschutz und Nachhaltigkeit.“
Gestern hat das Unternehmen LEAG verkündet, dass die Aufsichtsräte und Hauptversammlungen die neue Struktur des Unternehmens genehmigt haben. Über mehrere GmbHs ist dabei jede Haftung der Eigentümer für die einzelnen Gesellschaften offenbar ausgeschlossen. Bei der Verkündung der sogenannten GigaWattFactory im Herbst 2022 war angekündigt worden, dass unter anderem Gewinne aus der Braunkohle in die neuen Geschäftsfelder fließen. Dass dies zur Bewältigung der Tagebaufolgen auch in die andere Richtung laufen könnte, soll mit der neuen Struktur offenbar verhindert werden.