Gosda/Potsdam, 15.10.2007. Am gestrigen Sonntag verabschiedeten in Gosda bei Forst Vertreter ausus vierzig Lausitzer Dörfern eine Erklärung gegen neue Braunkohletagebaue. Die Versammlung beschloß zudem, dass sie die aktuelle Volksinitiative in Brandenburg unterstützt. "Wer Heimat weiter antastet, ist für uns nicht mehr wählbar." Ist eine Kernaussage der Erklärung, mit der die Unterzeichner die Landespolitiker zum Umdenken bewegen wollen. In Brandenburg stehen 2008 Kommunal- und 2009 Landtagswahlen bevor.
Die "Klinger Runde" arbeitet seit Juni 2007 als regionale Bürgerinitiative gegen den Aufschluß neuer Tagebaue im Raum Forst. Mit der gestrigen Versammlung wurde erfolgreich eine Vernetzung der Dörfer im gesamten Lausitzer Braunkohlenrevier hergestellt. Ca. einhundert Vertreter aus 41 Orten, zumeist die Ortsbürgermeister oder ihre Stellvertreter, berieten unter der Moderation von Egbert S. Piosik, Bürgermeister der Gemeinde Wiesengrund. René Schuster von der GRÜNEN LIGA erläuterte den aktuellen Stand der energiepolitischen Diskussion in Brandenburg, bevor Ulrich Hirthe aus Forst die von einer Arbeitsgruppe der Klinger Runde erstellte Erklärung detailliert vorstellte. Die Anwesenden nahmen diese mit nur einer Enthaltung an.
Umsiedlungsbetroffene aus Rohne in Nordsachsen nutzten die Gelegenheit, um ihre Erfahrungen weiterzugeben. Sie haben ebenfalls eine Bürgerinitiative gegründet, seit sie sich in den Verhandlungen mit dem Kohlekonzern Vattenfall in ihren Hoffnungen enttäuscht sehen. Über einen Rahmenvertrag zur Umsiedlung soll die Gemeinde Schleife ohne anwaltlichen Beistand mit dem Konzern verhandeln. Die Anwesenden waren sich einig, dass es zu solchen Situationen künftig nicht kommen darf, sondern dass grundsätzliche politische Weichenstellungen gegen neue Tagebauvorhaben nötig sind. Eine Vielzahl der Teilnehmer leistete noch während der Versammlung ihre Unterschrift zur brandenburgischen Volksinitiative "Keine neuen Tagebaue – für eine zukunftsfähige Energiepolitik".