Bergamt will Sicherheitskorridor um den Cottbuser Ostsee

Am 19. September berichtete die Lausitzer Rundschau, das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) empfehle am Cottbuser Ostsee dringend einen Sicherheitskorridor von 50 bis 75 Metern vom geplanten Ufer frei von Bebauungen zu lassen. Die Leag selbst wolle lediglich „versuchen, die im Planfeststellungsbeschluss definierten Ufer zu halten“. Arbeiten im Bereich des Auslaufbauwerkes, die bisher 2026-28 geplant waren, werden um vier Jahre nach hinten verschoben, weil ein bestimmter Wasserstand abgewartet werde. Das Ufer bei Schlichow werde über zwei Jahre neu gestaltet, wozu unter anderem eine Rütteldruckverdichtung nötig sei. Diese findet sonst vor allem auf der gekippten Seite der Tagebauseen Anwendung. Die Verdichtungsarbeiten in direkter Nachbarschaft zum Ort drohen nun zu Schäden an den Häusern zu führen. Gutachter sollen die Bausubstanz nun vor Beginn der Arbeiten erfassen.

Der Cottbuser Ostsee sollte ursprünglich innerhalb von 4-6 Jahren ab Ende 2018 gefüllt sein und wurde zum größten Strukturwandelprojekt der Stadt Cottbus aufgebaut. Damit wurden Millionen Euro öffentlicher Gelder in den Aufbau touristischer Infrastruktur gelenkt (die der Tagebaubetreiber nicht finanziert), was offenbar auch die Begeisterung für Hinterlassenschaften des Bergbaus hoch halten sollte. Spätestens jetzt ist die verordnete Begeisterung einer breiten Ent-Täuschung gewichen.

Das Seewasser stehe mit 57,9 m NHN noch zwei Meter unter dem Wasserstand (59,8 m NHN) bei dem sich eine geschlossene Wasserdecke über die gesamte Fläche von 1.900 Hektar ausbildet. Das war ursprünglich für Ende 2022 angekündigt. Die LEAG hat ihre Ankündigung der See werde seinen Endwasserstand 2025 erreichen inzwischen auf „noch in diesem Jahrzehnt“ korrigiert.

Die von LEAG-nahen Gutachtern aktuell verstärkt propagierte Speichernutzung des Ostsees würde auch dem Unternehmen wirtschaftlich nutzen: Man geht offenbar davon aus, dass der See (und dessen Folgekosten?) dann in Trägerschaft des Landes wechseln würde. Da Speicher regelmäßig aus der Spree nachgefüllt werden, würde es dann auch gar nicht mehr auffallen, wenn der von der LEAG behauptete Grundwasserzustrom zum See von Anfang an zu hoch angesetzt gewesen wäre...

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