Rundbrief vom 21. Dezember 2011

1. Sternmarsch gegen Braunkohlentagebau am 8. Januarkohlerundbrief 21 12 11bild1

2. Filmbeiträge zur Zerstörung des Urwaldes Weißwasser durch den Tagebau Nochten

3. Vattenfall zahlt mehr fürs Wasser: nur ein Trippelschritt in die richtige Richtung

4. Tagebau Gubin-Brody (Polen) wird weiter geplant

5. Dähnert-Plagiat: weitere Seiten der Doktorarbeit als abgeschrieben bewertet

 Sehr geehrte Interessenten,

mit dem heutigen Rundbrief hoffen wir, uns für dieses Jahr verabschieden zu können. Ob das angesichts der schnelllebigen Debatten um Kohle und Energie gelingen wird, bleibt jedoch abzuwarten. In jedem Fall wünscht die Umweltgruppe Cottbus allen Lesern und Mitstreitern ein ruhiges und gesegnetes Weihnachtsfest.

1. Sternmarsch gegen Braunkohlentagebau am 8. Januar

Die Bürger der vom Tagebau Jänschwalde-Nord bedrohten Dörfer laden für den 8. Januar zum kohlerundbrief 2011 12 21 bildfünften Sternmarsch ein. Angesichts der Diskussion um die Energiestrategie des Landes Brandenburg protestieren sie damit sowohl gegen den geplanten Tagebau, als auch gegen den Neubau eines Braunkohlenkraftwerkes.

"Wir lassen uns von der Landesregierung nicht an der Nase herumführen. Der schrittweise Ausstieg aus der Braunkohle muss kommen, ein neues Kohlekraftwerk in Brandenburg wird nicht mehr gebraucht. Deshalb muss auch die Planung des Tagebaus endlich abgebrochen werden." sagt Silvia Borkenhagen aus Grabko, Mitglied im Arbeitskreis Öffentlichkeit der Agenda21.

Auf einer Wiese zwischen den Orten Grabko, Kerkwitz und Atterwasch werden die Demonstrationszüge aus drei Richtungen gegen 14:00 Uhr zusammentreffen. Zu den Initiatoren des Sternmarsches zählen auch die Bürger der Orte, die von einer Randlage am Tagebauloch bedroht sind, wie zum Beispiel Taubendorf, Gastrose, Schenkendöbern und Guben.

Die Treffpunkte für Teilnehmer des Sternmarsches sind wie in den vergangenen Jahren:

13:00 Uhr Grabko, Gaststätte

13:15 Uhr Atterwasch, Feuerwehr

13:30 Uhr Kerkwitz, Dreieck (Bahnanschluss vorhanden)

2. Filmbeiträge zur Zerstörung des Urwaldes Weißwasser durch den Tagebau Nochten

Für den Tagebau Nochten will Vattenfall in Kürze die Reste des Naturschutzgebietes "Urwald Weißwasser" zerstören. Im Herbst 2011 besuchte die Berliner Künstlerin Julia Jaro Oberer das Gebiet um das ehemalige Jagdschloss des Fürsten Pückler-Muskau im Vorfeld des Tagebaues Nochten und sprach mit Bewohnern der Region. In Bildern und mehreren Filmclips gibt sie hier ihre Eindrücke wider:

http://tagebauwald.natur-talente.de

3. Vattenfall zahlt mehr fürs Wasser: nur ein Trippelschritt in die richtige Richtung

Am vergangenen Mittwoch (14. Dezember) passierte die Novelle des Wassergesetzes den brandenburgischen Landtag. Angesichts der Proteste gegen Kürzungen in der Bildung war es geradezu absurd, dass der Landtag an diesem Tag auf die Erhebung von bis zu zwanzig Millionen Euro jährlicher Wassernutzungsgebühr von Vattenfall verzichtete. Der Bergbaubetrieb muss zwar durch die Novelle ab 2012 mehr zahlen. Tatsächlich betrifft das aber nur etwa 10 Prozent des im Bergbau abgepumpten Grundwassers und schafft lediglich eine Ausnahme ab, die erst 2004 eingeführt worden war. Die grundsätzliche Befreiung des Bergbauwassers von der Entgeltpflicht wird (anders als derzeit in Nordrhein-Westfalen) nicht angetastet. Der Koalitionsvertrag legt fest, dass die Einführung des Wassernutzungsentgeltes für Bergbau geprüft werden sollte. Dieser in der Brandenburger LINKEN zeitweise als großer Erfolg gefeierte Satz erweist sich nun im wesentlichen als Kosmetik. Änderungsanträge standen im Plenum nicht zur Abstimmung, andere Auffassungen dürften also bereits in den Ausschüssen und Fraktionen niedergestimmt worden sein.

4. Tagebau Gubin-Brody (Polen) wird weiter geplant

Einem Bericht der Märkischen Oderzeitung zufolge hat die Regierung in Warschau in der vergangenen Woche die Einleitung einer strategischen Raumplanung für einen Tagebau Gubin-Brody beschlossen. Vertreter der Wojewodschaft Lubuskie werden mit der Aussage zitiert, die deutsche Seite sei "im Prinzip einverstanden". Tatsächlich hatten sich in einer nur dreiwöchigen Beteiligungsfrist im August mehr als tausend private Einwender wie auch die betroffenen Kommunen aus dem Raum Forst/Guben vehement gegen den Tagebau auf polnischer Seite ausgesprochen. Ob allerdings die Potsdamer Landesregierung gegenüber Polen mit Nachdruck im Sinne dieser Bürger auftritt, ist nicht klar. Nach einem Polen-Besuch von Wirtschaftsminister Ralf Christoffers im Januar hatte eine polnische Zeitung berichtet, er wolle bei der "Einrichtung eines Braunkohletagebaus und eines Kraftwerks bei Gubin helfen“. (vgl. Rundbrief vom 24.01.2011) Am 4. Januar wird Ralf Christoffers auch dazu Rede und Antwort stehen müssen, wenn er mit der Klinger Runde in Groß Gastrose zusammentrifft, das extrem von der polnischen Planung betroffen wäre. Hier zum Artikel in der MOZ:

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1000854

5. Dähnert-Plagiat: weitere Seiten der Doktorarbeit als abgeschrieben bewertet

Nachdem der Plagiatsvorwurf gegen Vattenfalls Umsiedlungs-Boss Detlef Dähnert im November erstmals auf der Internetseite "vroniplag" bewertet worden war, ist der Anteil der als plagiiert bewerteten Seiten seiner Doktorarbeit von 35,9 % auf 44,4 % gestiegen (Stand 18.12.). Die zuständigen Gremien der BTU Cottbus prüfen den Fall noch.

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Home

 

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