„Wir haben überhaupt nicht daran gedacht, dass so etwas passieren kann.“

Sie haben Ihr Haus in Kerkwitz neu gebaut. Wann war das?

Sylvia KruseWir sind im Oktober 1999 hier eingezogen. Mein Mann ist Gubener und ich wohne im Grunde seit meiner Lehre 1966 auch dort.

Was zog Sie hierher?

Wir haben hier das Baugrundstück gefunden, das uns gefallen hat. In der Stadt Guben ist es ja doch ein bißchen teurer. Mein Mann wollte einen großen Garten und hier hat er ihn gefunden. Uns war auch wichtig, dass es nicht zu weit in die Stadt ist, von hier kann man gut mit dem Fahrrad nach Guben rein fahren.

Im Grunde war doch seit DDR-Zeiten bekannt, dass Kerkwitz auf Kohle steht. Warum haben Sie trotzdem hier gebaut?

Nach der Wende wurde doch offiziell erklärt, dass die Kohle hier nicht mehr abgebaut wird. Die Bergbauschutzgebiete sind aufgehoben worden. Wenn mir das Amt eine Baugenehmigung gibt, dann gehe ich doch davon aus, dass es auch nachhaltig ist hier ein Haus zu bauen! Mit der Kohle hat überhaupt niemand gerechnet. Stolpe hat doch gesagt, nach Horno ist Schluss.

Wieviele Kerkwitzer betrifft das?

Hier sind sehr viele neu hingekommen nach 1990, die Einwohnerzahl ist ganz schön angestiegen, von etwa dreihundert auf über fünfhundert. Alleine in unserer Straße stehen sechs neue Häuser.

Wie ist Ihre Meinung zum Volksbegehren gegen neue Tagebaue?

Ich denke, dass wir uns unbedingt wehren und alle Möglichkeiten ausschöpfen müssen.

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Dieser Wald ist der Kohlegrube im Weg

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