Nachdem im Jahr 2023 zahlreiche Bergschäden in der Gemeinde Tauer gemeldet wurden, hatten LEAG und Bergamt Gutachten angekündigt. Offenbar allerdings zum Ablenken und Zeit schinden, wie sich nun auf einer „Informationsveranstaltung“ am 18. November zeigte: 23 von 24 Bergschadensanträgen wurden abgelehnt, lediglich in einem einzigen Fall seien weitere Untersuchungen notwendig. Bergschäden entstehen durch die Grundwasserabsenkung eines Tagebaues, wenn ungleichmäßige Bodensetzungen Risse und Verformungen an Gebäuden verursachen.
Über die Belastung der Anwohnenden des Tagebaues Jänschwalde auch nach dem Ende der Kohleförderung durch Staub, Lärm und Grundwasserabsenkung berichtete der rbb am 20.08.2024. Zum Artikel ist anzumerken, dass die letzte Kohle nicht planmäßig Ende 2023 gefördert wurde, sondern im April 2024 – so lange förderte der Tagebau ganz ohne zugelassenen Betriebsplan einfach weiter. Zudem gibt es Anzeichen für eine Neuauslegung des Abschlussbetriebsplan-Antrages. Eine Zulassung bis Ende 2024 erscheint daher extrem unwahrscheinlich.
Cottbus, 22.12.2023. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA fordert, dass die umfangreichen Folgekosten des auslaufenden Braunkohlentagebaues Jänschwalde nicht auf die Allgemeinheit abgewälzt werden.
„Die mit dem Tagebau Jänschwalde gemachten Profite wurden offenbar beiseite geschafft, da seine Rekultivierung erst noch mit den verbleibenden LEAG-Tagebauen erwirtschaftet werden soll.“ sagt René Schuster, Braunkohle-Experte der GRÜNEN LIGA mit Blick auf die sogenannte Vorsorgevereinbarung der LEAG mit dem Land. „Hätten die brandenburgischen Behörden ihren Job gemacht, gäbe es heute ausreichende und insolvenzfeste Rücklagen, die von anderen Tagebauen unabhängig sind.“
Einwendungen zum Abschlussbetriebsplan noch bis Montag möglichCottbus/Freiberg, 06.09.2023: Der Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA kritisiert in einer heute veröffentlichten Stellungnahme die Planung der Folgelandschaft des Braunkohlentagebaues Jänschwalde. Zu den beantragten Tagebauseen liegen weder Nachweise für die Standsicherheit noch für das benötigte Flutungswasser vor. Bis zum 11. September können Betroffene ihre Einwendungen zum Abschlussbetriebsplan beim Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg einreichen. Nach Ansicht der GRÜNEN LIGA darf der Abschlussbetriebsplan von der Landesbehörde auf dieser Grundlage nicht zugelassen werden.
Hier ein Musterbrief für Einwendungen
Cottbus, 27.11.2023. Der Umweltverband GRÜNE LIGA kritisiert, dass der Braunkohlentagebau Jänschwalde nicht wie geplant am Jahresende ausläuft, sondern überraschend bis zum Frühjahr 2024 weiter Kohle fördern soll. In Presseberichten wird der längere Betrieb damit begründet, dass im Kraftwerk Jänschwalde durch Havarien weniger Kohle verbraucht wurde, während in einer Störungszone des Tagebaues mehr Kohle als erwartet gewonnen werden könne.
"Diese Begründung für einen längeren Betrieb des Tagebaues Jänschwalde ist nicht nachvollziehbar." wertet René Schuster von der GRÜNEN LIGA die Veröffentlichungen. "Das Unternehmen hätte die Zufuhr von Kohle über die Kohlebahn aus dem Tagebau Welzow-Süd rechtzeitig reduzieren können. Welzow-Süd wird von der LEAG selbst als ihr Puffer für schwankenden Bedarf dargestellt. Stattdessen wird mit Jänschwalde ausgerechnet der Tagebau länger betrieben, der den größten Grundwasserentzug aus der Region verursacht. So verzögert sich der Wiederanstieg des Grundwassers noch weiter."
Die Lausitzer Rundschau vom 15. Juli berichtet von einer Begehung, bei der umfangreiche Bergschäden an der Kirche des Ortes Tauer (Turjej) festgestellt wurden. Fotos zeigen dabei deutliche Risse in der Wand der Dorfkirche. Betroffen sind auch mehrere Privathäuser und der Feuerwehrturm. Zugleich wurde bekannt, dass die Landesregierung die Schlichtungsstelle für Bergschäden zum Ende des Jahres 2022 abgeschafft hat. Nicht einmal die bestellten Beisitzer wurden darüber informiert.