Im Leipziger "Prager Frühling" wird der Film "High Noon - Europa im Energierausch" vorgeführt, der auch den Kampf um das bedrohte Waldstück der Umweltgruppe Cottbus im Vorfeld des Tagebau Nochten zeigt. Der künstlerische Dokumentarfilm handelt von Landschaftszerstörungen, dem drohenden Heimatverlust von Menschen und den Widerstandsbewegungen, die Folge der skrupellosen Ausbeutung natürlicher Ressourcen durch internationale Energiekonzerne sind. Der Film zeigt eine Reise durch vier Länder: Deutschland (Lausitz), Spanien, Bosnien und Herzegowina sowie Serbien. Zu Wort kommen AktivistInnen und ExpertInnen aus allen vier Ländern, denen es um eine natur- und menschenverträgliche Nutzung von Rohstoffen für die Energiewende hin zu erneuerbaren Quellen geht. Sie kämpfen für den Erhalt ihrer Landschaften, ihres Grundwassers und ihrer Lebensperspektiven an dem Fleck Erde, den sie als ihr Zuhause empfinden. Im harmloseren Fall werden sie als zu links oder zu rechts etikettiert, im schlimmsten Fall für ihre Überzeugungen verhaftet und landen auf schwarzen Listen. Es werden zugleich Wege aus der Energiekrise aufgezeigt: dezentrale Energiegenossenschaften ist einer davon.Philosophische Texte zu Resonanzbeziehungen und auch die Zeilen des sorbischen Dichters Kito Lorenc schaffen Fühlpausen im Film. Genauso wie die Performances der roten, gelben, weißen oder blauen Figuren in den Landschaften, die dem Zuschauenden das Nachspüren der Zerstörung, aber auch der Hoffnung erlaubt. Die Gespräche mit den Menschen im Film machen auch Mut, denn wenn eine bessere Zukunft möglich ist, dann nur gemeinsam.
Anschließend Filmgespräch mit Annette Dorothea Weber | Regisseurin
Rebekka Schwarzbach | Umweltgruppe Cottbus und Alex Wernke | Wasseraktivist des klima*kollektivs