Sind alle anderen Dörfer jetzt sicher?

Es gibt zahlreiche Kohlefelder in Brandenburg und Sachsen. In Pressekonferenzen gemachte Zusagen früherer Ministerpräsidenten bieten keine Sicherheit für „nicht betroffene“ Dörfer. Doch mehr haben diese bis heute nicht in der Hand. Langfristige Planungssicherheit und eine gesunde Regionalentwicklung erfordern ein rechtsverbindliche Festlegung, dass diese Kohle im Boden bleibt. Diese kann Berlin-Brandenburg beispielsweise im Landesentwicklungsplan regeln.

Von der Schippe gesprungen? - Bilderserie vorerst nicht betroffener Orte (15)

Bergwerksfelder im brandenburgischen Teil der Lausitz
Quelle: Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe
(Anm.: Die Felder Fürstenwalde und Mittenwalde liegen außerhalb der Lausitz und sind hier nicht dargestellt. Die bereits völlig ausgekohlten Felder sind ebenfalls nicht zu sehen, diese finden Sie in der Karte auf der Startseite)

Vergleichen Sie bitte die Beteuerungen der Landesregierung, dass es bei den bisher verkündeten Plänen bleiben werde mit folgenden Zitaten aus der Sondersitzung des Braunkohlenausschusses am 25.09.2007:

„Weiterhin rechnen wir mit einem Fortbestand unserer Veredlung mit den Produkten Brikett, Braunkohlenstaub und Wirbelschicht- Braunkohle. Ein Engagement im Bereich der Kohlechemie ist zu prüfen und hängt stark von der Entwicklung der Rohstoffpreise sowie der allgemeinen Marktentwicklung ab.“ (...) „Das Konzept (...) werde aber für das künftige Kraftwerkskonzept in Brandenburg ausreichen.“ (Vattenfall, Dr. Zeiß) „Sie forderte gleichzeitig das Unternehmen auf, intensiver über die Braunkohlechemie nachzudenken.“ (Wortmeldung der Vertreterin der Gewerkschaft IGBCE) (1)

Das bedeutet, dass die Kohle der neu geplanten Tagebaue im Grunde für die Kraftwerke verplant ist. Der Anteil der Veredlung beträgt derzeit 2–3 Mio. t Rohbraunkohle pro Jahr. Bei dem von der Gewerkschaft IGBCE geforderten verstärkten Einsatz der Kohlechemie (wozu auch die Verflüssigung zu Diesel o.ä. zählt) könnte er leicht auf über 10 Mio. t steigen. Dafür wäre ein komplettes weiteres Kohlefeld erforderlich.

Fußnoten

(1) Niederschrift zur Sitzung des Braunkohlenausschusses am 25.09.2007 in Cottbus, Zitate S.15, S.9 und S.13.