LMBV: Auch in 20 Jahren werden nicht alle DDR-Tagebaukippen sicher sein

In der Sitzung des Brandenburgischen Braunkohlenausschusses am 16. November 2023 informierte die LMBV zum Thema „geplante Verdichtung der Innenkippen“. Hinter dem Titel verbirgt sich für die weitere Entwicklung der Kohleregion zentrale Rahmenbedingung:

Nachdem es im Jahr 2010 zur unerwarteten Rutschung im Tagebau Spreetal gekommen war, hatten die Bergbehörden in Sachsen wie Brandenburg zehntausende Hektar Tagebaukippen sperren müssen und Fachleute machten sich an die Arbeit, die Sicherheit und den Aufwand einer (teilweise erneuten) Sanierung zu bewerten. Die Technologie der „schonenden Sprengverdichtung“ wurde dazu extra entwickelt und könnte Ende 2024 als Regeltechnologie anerkannt werden, falls die Innenkippe des Tagebaues Seese-Ost dann aus der Bergaufsicht entlassen wird. Dreizehn Jahre nach der Rutschung hat die LMBV nun einen Plan vorgestellt, in den alle Flächen nach Kriterien wie Sanierungsaufwand und Nutzungsdruck einsortiert sind.

Demnach können 79% der Kippenflächen innerhalb der nächsten 15 bis 20 Jahre freigegeben werden oder mit Auflagen nutzbar sein. Die Kosten dafür werden (mit Preisen des Jahres 2020) auf 3,044 Milliarden Euro geschätzt. Die verbleibenden 21 % sind etwa 95 Quadratkilometer, die auch in zwanzig Jahren noch gesperrt sein werden, also 53 Jahre nach dem Ende des Staates, für dessen Energieversorgung dort gebaggert wurde. Was mit diesen Flächen geschieht „müssen andere Generationen entscheiden“, hießt es in der Ausschusssitzung. Das ist ehrlich, aber auch bedrückend. So etwas darf sich beim privatisierten Bergbau nicht auf Kosten der Allgemeinheit wiederholen.