Lausitzer Bergbaufolgelandschaft wird kein Weltkulturerbe

Die deutsche Kultusministerkonferenz hat sieben neuen Nominierungen für das Unesco-Welterbe beschlossen, die in den nächsten Jahren von der UNESCO geprüft werden. Die Initiative, auch die Lausitzer Bergbaufolgelandschaft zum Weltkulturerbe erklären lassen zu wollen, ging dabei leer aus.

Hier waren allerdings auch von Anfang an Zweifel angebracht. Kann man mit der umgewühlten Landschaft überhaupt etwas anders machen, wenn man sie zusätzlich auch als kulturelles Erbe ansieht? Wer würde für dessen Schutz die Standsicherheit, die Nachsorge des Wasserhaushaltes und die vielfältigen Nutzungsansprüche einschränken wollen? Es wäre wohl ein Label ohne praktische Folgen gewesen, wenn man einmal von Projektstellen für Kulturwissenschaftler*innen absieht. Die sehen vieles differenziert und wollen auch außerhalb der eigentlichen Kippen liegende Zeugnisse von Umsiedlungsgeschichten erhalten. Die Medienberichte zur Initiative waren da meist einfacher gestrickt und es entstand der Eindruck, dass hier eine gigantische Landschafts- und Kulturzerstörung nachträglich zur Kulturtat erklärt werden soll.