Veolia steigt aus der LEAG-Müllverbrennung aus

Ihre Partnerschaft „zur Errichtung der EVA Jänschwalde endet einvernehmlich“, teilten LEAG und Veolia am 8. Mai 2023 der Öffentlichkeit mit. Die Gründe lägen „in unterschiedlichen Einschätzungen zu konjunkturellen, regulatorischen sowie energie- und abfallwirtschaftlichen Entwicklungen“. Investitionsgrundlagen würden in beiden Unternehmen unterschiedlich beurteilt. Die LEAG wolle nun „andere Unternehmen aus der Entsorgungsbranche für dieses Projekt gewinnen“, das dann zwischen 2027 und 2028 in Betrieb genommen werden könne. Ursprünglich war im Jahr 2019 verkündet worden, die Anlage werde 2024 fertig sein.

Damit ist zunächst unklar, ob Anlage überhaupt errichtet wird, die östlich an das Kraftwerk Jänschwalde angrenzend geplant ist und bereits seit einem Jahr über eine Teilgenehmigung für den Bau (nicht aber den Betrieb) verfügt. Zugleich verschiebt sich auch der Zeitpunkt, an dem die Fernwärmeleitungen nach Cottbus und Peitz nicht mehr an das Braunkohlekraftwerk angebunden wären. Die Stadtwerke Cottbus sind dabei auf Abwärme aus Jänschwalde technisch nicht angewiesen und beziehen sie aus rein wirtschaftlichen Gründen weiter. Peitz wäre jetzt gut beraten, sich nicht länger auf LEAG-Wärme zu verlassen und eine ökologische Nahwärmeversorgung für die bisher vom Kraftwerk versorgten Gebäude zu konzipieren.

Für das vor allem in Heinersbrück und Jänschwalde aktive „Aktionsbündnis kontra MVA“ ist der Veolia-Ausstieg ein wichtiger Teilerfolg gegen die von ihnen abgelehnte langfristige Verbrennung von „Ersatzbrennstoff“. Paul Suppan vom Aktionsbündnis: „Nach dem Ausstieg von Veolia muss das gesamte Projekt auf den Prüfstand. Wir fordern die LEAG auf, das Vorhaben einzustellen. Allein der angekündigte Ausstoß des Klimagases CO2 von ca. 600.000 Tonnen pro Jahr würde in etwa so viel sein, wie das Land Brandenburg mit seinem millionenteuren Moorschutzprogramm an CO2 einsparen will."