Genehmigung für Müllverbrennungsanlage Jänschwalde „absolut unverständlich“ – Aktionsbündnis prüft Klage

Das Aktionsbündnis contra MVA bezeichnet die am 29. April 2022 bekannt gewordene Genehmigung der MVA als „absolut unverständlich“ und kündigt die Prüfung einer Klage an. Seit Veröffentlichung der Planung für den Bau einer Müllverbrennungsanlage auf dem Kraftwerksgelände Jänschwalde gibt es in der Region breiten Widerstand. Jetzt hat das Brandenburger Landesamt für Umwelt den Bau genehmigt. Paul Suppan vom Aktionsbündnis zeigte sich enttäuscht: „Wir hätten es nicht für möglich gehalten, dass das Vorhaben trotz der massiven fachlichen Kritik nun dennoch durchgewunken wurde.“. Die Anwohner befürchten nicht nur eine enorme Zunahme von Mülltransporten, Lärm und Geruchsbelastung. „Vor allem aus Gründen des Klimaschutzes wirkt die überdimensionierte Anlage vollkommen aus der Zeit gefallen“, so Suppan.

Mit Kritik am Vorhaben des Braunkohleunternehmens LEAG spart auch das Brandenburger Umwelt- und Klimaschutzministerium nicht. Im Zwischenbericht für den Klimaplan Brandenburg heißt es: „Die geplante Ersatzbrennstoffanlage der Leag bei Cottbus entspricht nicht dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft und ist hinsichtlich der effizienten Abwärmenutzung kritisch zu bewerten, sie ist dem Ziel der Klimaneutralität 2045 und dem Gedanken des begrenzten Klimabudgets abträglich.“ Die Müllverbrennungsanlage soll Schätzungen zufolge etwa 600.000 Tonnen des Klimagases pro Jahr ausstoßen.

„Wir werden den Genehmigungsbescheid jetzt auf Herz und Nieren prüfen und gegebenenfalls Klage einreichen“, kündigte Suppan an. (Pressemitteilung Aktionsbündnis, gekürzt)