Lila Kreuze gegen Müllverbrennungsanlage in Jänschwalde

210211 lila protestkreuz R.Karge 1 1024x68311.02.2021: Im Norden des Landkreises Spree-Neiße wird die Ablehnung der umstrittenen Müllverbrennungsanlage (MVA) immer deutlicher. Seit Anfang des Jahres stellen immer mehr Einwohner von Dörfern rund um den Kraftwerksstandort Jänschwalde lila Kreuze als Symbol des Widerstands gegen die geplante Anlage auf. Die im Eigentum tschechischer Milliardäre befindliche LEAG plant, am Kraftwerksstandort Jänschwalde eine der größten Müllverbrennungsanlagen Deutschlands zu errichten. Ab 2024 sollen hier bis zu 480.000 Tonnen Abfälle jährlich verbrannt werden. Gegen das Vorhaben gibt es massive Widerstände vor Ort und von Umweltschützern.

„Wir wollen zeigen, dass wir mit der geplanten Müllanlage nicht einverstanden sind. Das ist für uns kein Projekt des Strukturwandels. Wir wollen nicht nach den Belastungen durch die Kohle als Müllkippe der Nation dienen“, sagt Paul Suppan aus Jänschwalde vom Aktionsbündnis contra MVA. Auf die in der Lausitz bekannten gelben Kreuze – als Zeichen gegen die Abbaggerung von Dörfern sowie gegen CO2-Endlager – hat das Aktionsbündnis bewusst verzichtet. „Lila steht für Emanzipation. Und das ist es, was unsere Region dringender denn je braucht. Wir müssen uns endlich lösen von den überholten Dogmen der alten Energieerzeugung. Die Verbrennung von Müll gehört dazu. Statt des Ausbaus von Deponierung und Müllverbrennung brauchen wir mehr Recycling und die Stärkung der Kreislaufwirtschaft“, meint Suppan.

Laut einer vom NABU beim Öko-Institut beauftragten Studie werden durch konsequente Umsetzung entsprechender Maßnahmen für eine Kreislaufwirtschaft in Deutschland perspektivisch zwischen einem Fünftel bis zu einem Drittel weniger Verbrennungskapazitäten benötigt. Übertragen auf Brandenburg bedeutet das, dass die MVA am Kraftwerksstandort Jänschwalde nicht mehr gebraucht wird. Die Errichtung neuer Anlagen konterkariert ganz im Gegenteil sowohl Kreislaufwirtschaft als auch Klimaschutz und kann Müll-Importe verursachen. (Pressemitteilung Aktionsbündnis Contra Müllverbrennungsanlage)