Energiegutachter sehen früheres Ende der Lausitzer Braunkohlekraftwerke

160314 westlich kraftwerk jaenschwalde kleinCottbus/Berlin, 12.12.2022. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA fordert die Landesregierungen in Brandenburg und Sachsen auf, sich mit dem möglichen früheren Ende der Lausitzer Braunkohlekraftwerke auseinanderzusetzen. Die Energiegutachter des renommierten Instituts Aurora Energy Research erwarten in einer kürzlich veröffentlichten Modellierung des Strommarktes ein Ende für die älteren Kraftwerksblöcke Boxberg P und N im Jahr 2026 und damit drei Jahre früher als bisher geplant. Das Ende aller übrigen Braunkohleblöcke folgt demnach im Jahr 2030.

„Das Ergebnis der Studie überrascht, ist aber ein sehr ernstzunehmendes Szenario. Der Bedarf an Braunkohle nach 2025 ist offenbar nicht so selbstverständlich wie man derzeit glaubt. Wie lange es für die Tagebaue Welzow-Süd und Nochten eine energiepolitische Notwendigkeit gibt, wird in den Planverfahren zu prüfen und konkret nachzuweisen sein.“ sagt René Schuster von der GRÜNEN LIGA.

Zu den Tagebauen Welzow-Süd (Brandenburg) und Nochten (Sachsen) wurden Verfahren zur Änderung des jeweiligen Braunkohlenplans eingeleitet. Beim Tagebau Nochten ist zudem die berg- und wasserrechtliche Genehmigung bis zum 31.12.2026 befristet.

Die Aurora-Studie wurde vom Netzwerk Europe beyond coal in Auftrag gegeben. Da die schon am 1. Dezember veröffentlichte Strommarktmodellierung vor allem Fragen zum rheinischen Kohlerevier klären sollte, wurden die Ergebnisse zur Lausitz zunächst öffentlich kaum wahrgenommen. Zugrunde gelegt wurde eine Erholung der Gaspreise in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre.

Strommarktmodellierung von Aurora Energy research

(Aussagen zur Lausitz insbesondere auf Folie 11 und Folie 25, Kernannahmen der Modellierung auf Folie 20)