Planungschaos am Klinger See: Plötzlich fehlen 3 Meter Wasserhöhe

Wie die LMBV heute in einer Pressemitteilung veröffentlicht hat, läßt sich der bereits planfestgestellte Endwasserstand des Klinger Sees laut dem überarbeiten überarbeitete hydrogeologische Großraummodell (HGM) des Sanierungsunternehmens nicht mehr erreichen. Statt 71,5 m NHN würden nur circa 68,6 Metern NHN erreicht, der planfestgestellter Endwasserstand ließe sich nur über eine dauerhafte Wasserzuleitung aus der Tranitz gewährleisten.

Die Ufer von Tagebauseen sind in der Regel nur für den geplanten Wasserstand ausreichend verdichtet, bei einem fast 3 Meter tieferem Seewasserspiegel dürfte die Standsicherheit somit in Gefahr sein.

In der vergangenen Woche habe es ein Gespräch zwischen LMBV-Geschäftsführung, dem Ortsvorsteher des Ortsteiles Gosda der Gemeinde Wiesengrund, Vertretern des Heimatvereins Klinge e.V. sowie der Interessengemeinschaft Klinger See e.V. stattgefunden. Die LMBV erklärte, sie werde "als nächstes die Randbedingungen für die weitere Flutung des Klinger Sees klären", erst dann könnten weitere Festlegungen für die Sanierungsarbeiten getroffen werden. Die Vertreter des Ortes Klinge fordern "nach 20 Jahren Planvorbereitung die funktionsfähige Herstellung des Zuleiters auf der Grundlage der Genehmigung des Planfeststellungsbeschlusses.“

Aktuell stehe das Wasser im See noch bei 53,3 m NHN. Der Klinger See ist das Restloch, das aus dem Aufschluss des Tagebaues Jänschwalde in den 1970er Jahren entstanden ist. Es wurde vom DDR-Bergbau offengehalten, um von hier aus später auch noch das Tagebaufeld Jänschwalde-Süd aufzuschließen. Bei der Teilung des Bergbaubetriebs 1994 wurden die vor 1990 abgebaggerten (und deshalb nicht mehr profitablen) Bereiche nicht als LAUBAG (heute LEAG) privatisiert, sondern von der staatlichen Sanierungsgesellschaft LMBV übernommen.