Cottbuser Seegrund immer noch trocken - LEAG-Voraussage war falsch

200427 cottbuser ostseeCottbus, 19.12.2022. Die Flutung des ehemaligen Braunkohlentagebaues Cottbuser Ostsees hat ihren Zeitplan deutlich verfehlt. Die vom Unternehmen LEAG für Ende 2022 vorausgesagte geschlossene Wasserfläche ist derzeit noch nicht absehbar. Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA fordert deshalb, die Planungen für weitere Tagebauseen zu überdenken.

„Unternehmen und Bergbehörde sollten die Warnung endlich ernst nehmen, dass für weitere überdimensionierte Tagebauseen nicht genug Wasser da sein wird. Die Pläne für die Tagebaue Nochten und Welzow müssen so überarbeitet werden, dass deutlich weniger künstliche Verdunstungsfläche entsteht.“ sagt René Schuster, Braunkohlenexperte der GRÜNEN LIGA.

Der bis 2020 im Unternehmen verantwortliche Leiter Ingolf Arnold hatte zur Flutung des Sees ausdrücklich angekündigt: "Zudem werden ab dem Jahr 2022 die letzten Pumpen zur Hebung des Grundwassers ganz abgestellt werden können. Bis dahin wird sich in etwa auch eine geschlossene Wasserfläche gebildet haben.“

Seitdem betonte das Unternehmen immer wieder, mit der Flutung des Sees im Plan zu sein. Arnold hatte später „spätestens 2022 mal wieder richtige fette Jahre“ für die Verfügbarkeit von Flutungswasser vorausgesagt. Tatsächlich ist aktuell das Spreewasser selbst im Winterhalbjahr zu knapp um Einleitungen in den Tagebausee zuzulassen. In ihren Tagebauen Welzow-Süd und Nochten plant die LEAG weitere großflächige Seen anzulegen. Beim Welzower See hat das Unternehmen bis heute nicht erklärt, warum es bei Verzicht auf das Abbaugebiet II (und damit geringerem „Massendefizit“) der See sogar noch größer anstatt kleiner werden soll.

Im Vergleich mit dem Zeitraum 1960-1990 gab es bisher im Jahr 2022 nur einen überdurchschnittlich regenreichen, aber fünf regenarme Monate. (Abweichung von mehr als 20 % vom langjährigen Mittel) Gleichzeitig waren neun von elf Monaten überdurchschnittlich warm, was zu höherem Wasserverbrauch durch Verdunstung führt. (Foto: Cottbuser Ostsee 2020)

LINKS:

zitierte Voraussage der LEAG zum Flutungszeitplan
Kommentar zur Thematik vom August 2022
Wetterdaten von Cottbus im Vergleich zum langjährigen Mittel