Tagebau Cottbus-Nord: das Grundwasser steigt - und fehlt woanders

Kohlerundbrief vom 11. Februar 2020:) Das Wasser im „Cottbuser Ostsee“ - dem ehemaligen Tagebau Cottbus-Nord – steigt und steigt. Das berichten die Lausitzer Medien regelmäßig: Obwohl weiterhin maximal ein Zehntel der für das Winterhalbjahr geplanten Menge eingeleitet werden konnte, steige der Seewasserspiegel wöchentlich um 30 Zentimeter, vermeldete beispielsweise der Märkische Bote vom 1. Februar.

Das klingt aber nur solange nach Erfolgsmeldung, wie man sich nicht fragt, wo das aufsteigende Grundwasser denn eigentlich herkommt.

In den letzten zwei Jahren ging der Regen für Pflanzenwachstum und Verdunstung drauf, es wurde praktisch kein Grundwasser neu gebildet. Das noch vorhandene läuft natürlich an der tiefsten Stelle zusammen. Der entstehende See entwässert also zwangsläufig seine Umgebung, fast so als wäre der Tagebau noch in Betrieb. Derweil verzeichnet der Dürremonitor des Umweltforschungszentrums, der bundesweit Bodenfeuchtedaten auswertet, für die Lausitz weiterhin „außergewöhnliche Dürre“.
Vorsicht ist auch geboten, wenn gute Wasserqualität vermeldet wird. Da geht es meist um Proben aus dem sogenannten Nordrandschlauch, während der Einfluss des durch den Tagebau versauerten Grundwassers vor allem langfristig und im Süden befürchtet wird.