Tagebau Welzow-Süd: Dichtwandbau wegen Havarie für neun Monate unterbrochen

Schon am 18. Januar kam es im Tagebau Welzow-Süd zu einer Havarie der Dichtwandbaustelle. Die Schlitzfräse, die hier eine senkrechte Tonschicht in die Erde einbringt, um den Wasserzustrom aus den südlich angrenzenden Bergbauseen zum Tagebau zu begrenzen, stieß offenbar auf einen eiszeitlichen Steinbrocken im Untergrund. Erst im September soll die die Maschine wieder einsatzbereit sein und die zu zwei Dritteln fertige Wand weiter gebaut werden, informierte das brandenburgische Wirtschaftsministerium auf Anfrage der Landtagsabgeordneten Isabell Hiekel (Bündnis90/Die Grünen.) Die auf den ersten Blick unscheinbare Havariemeldung ist nicht ohne Brisanz:

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Brandenburg bereitet Änderung des Braunkohlenplans Welzow-Süd II vor

Laut einer Mitteilung der bündnisgrünen Landtagsfraktion bereitet das Brandenburger Infrastrukturministerium ein Verfahren zur Änderung des Braunkohleplans Welzow-Süd vor. Mit dem neuen Plan soll das Aus für das Teilfeld II festgeschrieben und damit der Erhalt des Dorfes Proschim und des Flugplatzes Welzow sichergestellt werden. Praktisch wird damit ein Beschluss der rot-roten Koalition aus dem Jahr 2014 zurückgenommen. Seit 2017 hielt sich selbst der Braunkohleförderer LEAG die Entscheidung noch offen und wollte sie im Jahr 2020 treffen. Bisher hat sich die LEAG aber noch nicht geäußert. Bereits im Koalitionsvertrag der aktuellen Kenia-Koalition wurde die Absage für einen neuen Tagebau Welzow Süd II festgehalten.

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Welzower Stadtverordnete fordern mehr Abstand des Tagebaues Welzow-Süd I

210413 welzowsued 0355Welzow, 13.04.2021: Heute veröffentlichten drei Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung Welzow ein Diskussionspapier zum bevorstehenden Planverfahren zur Änderung des Braunkohlenplans Tagebau Welzow-Süd. Hannelore Wodtke, Günther Jurischka und Erhard Lehmann fordern darin mehr Abstand des Tagebaues vom Ort Proschim, den Erhalt der Haidemühler Teiche und der kürzesten Wegeverbindung nach Spremberg. Bei der bisherigen Planung reiche die Sicherheitslinie des Tagebaues bis in die Vorgärten der Anwohner.

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Verfahren zur Umplanung des Tagebaues Welzow-Süd jetzt beginnen

Koalitionsvertrag verpflichtet zu „unverzüglichen landesplanerischen Änderungen“

171031 Proschim 9536 ideengruenCottbus, 09.07.2020. Der Umweltverband GRÜNE LIGA fordert die Brandenburgische Landesregierung auf, das Braunkohlenplanverfahren zur Umplanung des Tagebaues Welzow-Süd noch im Sommer zu eröffnen. Im Koalitionsvertrag ist festgeschrieben, dass dies „unverzüglich“ nach Verabschiedung des Kohleausstiegsgesetzes im Bund geschehen soll.

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Gerücht: Neuer Tagebau trotz Erhalt von Proschim?

(Kohlerundbrief vom 28. August 2019:) Wird das derzeit von der Abbaggerung bedrohte Lausitzdorf Proschim erhalten bleiben, der neue Tagebau Welzow-Süd II aber dennoch kommen? Ein entsprechendes Gerücht anlässlich der jüngst bekannt gewordenen Pläne zum Bau einer Kohlebahn durch den Ort verunsichert seit Anfang August die Einwohner. „Die Vorstellung, dass Proschim zur Insel in der Kohlegrube werden könnte, ist erschreckend. Die Tagebaue wären dann durch die Kohlebahn verbunden, die das Dorf durchschneidet.“ sagt die Stadtverordnete Hannelore Wodtke. Stadtverordneter Erhardt Lehmann aus Proschim: „Seit Jahren werden wir auf dem Basar der Kohlelobby und der SPD als Verhandlungsmasse verschachert. So darf man mit Menschen nicht umgehen“. Die rot-rote Regierung in Potsdam hatte den Weg für den neuen Tagebau 2014 durch einen umstrittenen Braunkohleplan geebnet, aber SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke weigert sich seit Jahren, eine Entscheidung über den Erhalt von Proschim zu treffen. Die soll nach Willen der rot-roten Landesregierung allein dem tschechischen Bergbaubetreiber obliegen. Der Tagebau Welzow-Süd II würde auch die inzwischen recht weit gediehenen Pläne für die Einrichtung einer europäischen Löschflugzeugstaffel verhindern. Die avisierten etwa 400 Arbeitsplätze durch Wartung der Flugzeuge und das europäische Schulungszentrum würden dann nicht entstehen können. „Das werden wir auf keinen Fall hinnehmen“, sagte Hannelore Wodtke. (Pressemitteilung der Allianz für Welzow, 12.08.2019, stark gekürzt) Zwischenzeitlich hat die Lausitzer Rundschau am 21. August die Idee der Ansiedlung einer Löschflugzeugstaffel in einem ausführlichen Artikel beleuchtet.

Proschimer und Unterstützer trafen sich zur Dankesfeier

(Kohlerundbrief vom 10. Dezember 2019:) Viele Jahre lang kämpften Menschen aus Proschim, Welzow und der ganzen Lausitz gemeinsam mit überregionaler Unterstützung gegen die Pläne zu einem Tagebau Welzow-Süd II. Im Koalitionsvertrag hat sich die neue Landesregierung aus SPD, CDU und Bündnisgrünen nun gegen diesen Tagebau ausgesprochen. Aus diesem Anlass trafen sich am Sonnabend, den 23. November 2019 im Proschimer Kulturhaus über 120 Aktive zu einer Feier, mit der sie sich bei allen langjährigen Unterstützern bedankten. Einig waren sich aber auch alle im Saal darüber, dass nun zeitnah eine Änderung des Braunkohlenplans nötig sei, um die Ankündigung auch formal festzuschreiben.

Die Welzower Stadtverordnete Hannelore Wodtke forderte vom tschechischen Bergbaubetreiber LEAG, die Absage endlich zu akzeptieren. Nach Bekanntwerden des Koalitionsvertrages hatte die LEAG erneut bekräftigt, erst im nächsten Jahr entscheiden zu wollen, ob sie den Tagebau noch in Anspruch nehmen will. Dazu Wodtke: „Wir leben in einem Land, in dem jeder seine eigene Meinung äußern kann, auch die LEAG. Aber die Entscheidungen über das Wohl obliegt nicht einem Kohlekonzern aus Prag; das hat die neue Landesregierung klargestellt“. Mit den Plänen zur Einrichtung einer Löschflugzeugstaffel und dem Aufbau eines europäischen Katastrophenschutzzentrums sowie ersten Ansiedlungen von Firmen, die sich der Drohnentechnologie widmen sei die Region für die Zeit nach der Kohle nicht schlecht aufgestellt, sagte die Stadtverordnete.
Der Sprecher der „Klinger Runde" Thomas Burchardt sagte: "Ein breites Bündnis von BürgerInnen und Bürgern, Umweltverbänden, Vereinen und Organisationen aus dem In- und Ausland, der evangelischen Kirche und vielen Wissenschaftlern, Künstlern und Kulturschaffenden stand über Jahre an der Seite der Proschimer. Nach der Absage des Tagebauplans Jänschwalde-Nord und der Einstellung der Planungen zum Tagebau Gubin auf der polnischen Seite der Neiße ist die angekündigte Absage von Welzow II ein klares Zeichen für einen politisch gewollten Strukturwandel. Dieser ist nun gemeinsam zu stemmen."
(Pressemitteilung Allianz für Welzow, gekürzt)

Der geplante Tagebau Welzow-Süd – Teilfeld II

(Brandenburg:) 120.000 Einwender sprachen sich gegen den Braunkohletagebau Welzow-Süd II aus, der zum Beispiel das Dorf Proschim zerstören soll. Gegen den 2014 von der Landesregierung beschlossenen Braunkohlenplan hat ein Klagebündnis aus Umweltverbänden und betroffenen Bürgern im August 2015 Klage beim Oberverwaltungsgericht eingereicht. Der LEAG-Konzern als neuer Eigentümer des Tagebaues hält sich Welzow-Süd II derzeit als Option offen, über die er bis 2020 entscheiden will. Die von Umsiedlung oder Randlage bedrohten Menschen werden damit genauso zum Spekulationsobjekt wie die eigenen Beschäftigten. Stattdessen braucht die Region ein planbares Auslaufen des Tagebaues Welzow-Süd I.

Ausschnitt aus dem Braunkohlenplan

 

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