Rundbrief vom 18. Mai 2015

1. Aktionsbündnis „Klare Spree“ mit kritischer Zwischenbilanz
2. Filmabend mit Diskussion am 21. Mai: „Sanierungsfall Lausitz - Sind wir gerüstet für das Erbe der Braunkohle?“kohlerundbrief 2015 05 18 bild
3. Exkursion am 23. Mai „Auf den Spuren der Braunen Spree“
4. Neue Ausgabe der „Nochten heute“ erschienen
5. Mahnmal für abgebaggerte Dörfer ehrenamtlich wieder hergestellt
6. Heimlicher Braunkohletag?
7. Angebote für Grubenteich-Umsiedler: Betroffene enttäuscht

1. Aktionsbündnis „Klare Spree“ mit kritischer Zwischenbilanz

Das Aktionsbündnis Klare Spree hat eine „Bilanz des Sofortprogramms gegen die Braune Spree“ veröffentlicht. Das Bündnis kommt darin zu dem Schluss, dass die Verantwortlichen das Problem der bergbaubedingten Eiseneinträge in die Lausitzer Flüsse noch nicht im Griff haben. Denn einziges Kriterium für den Erfolg muss die tatsächliche Gewässerqualität sein. So schreibt das Bündnis: „Zwar wurden die einzelnen Punkte überwiegend erfüllt, doch das Fortschreiten der Verockerung konnte durch das Programm bislang nicht aufgehalten werden. Durch einige Maßnahmen wurde die Eisenbelastung lokal reduziert, doch auch an diesen Stellen bleibt der Eintrag sichtbar. Und es ist absehbar, dass auch die aktuell geplanten mittelfristigen Maßnahmen nicht die entscheidende Wende im Kampf gegen die Verockerung bewirken werden.“ Die zwölfseitige Bilanz sowie Forderungen an Landesregierung, Vattenfall und LMBV sind hier veröffentlicht:
www.klare-spree.de

2. Filmabend mit Diskussion am 21. Mai: „Sanierungsfall Lausitz - Sind wir gerüstet für das Erbe der Braunkohle?“

Die Landtagsfraktion Bündnis90/Die Grünen lädt für Donnerstag, den 21. Mai im Cottbuser Obenkino zu Film und Diskussion über die Bergbaufolgen in der Lausitz ein. Gezeigt wird zunächst der Film: „Kohlelandschaft Lausitz - Die Nebenwirkungen des Bergbaus“ (rbb-Umweltmagazin Ozon, 30 Min.) Danach diskutieren die Landtagsabgeordneten Heide Schinowsky und Benjamin Raschke mit Harald Friedrich, Biochemiker und ehemaliger Abteilungsleiter im Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr im Obenkino, Straße der Jugend 16.

3. Exkursion am 23. Mai „Auf den Spuren der Braunen Spree“

Für den auf den Abend im Obenkino folgenden (Pfingst-)Sonnabend, den 23. Mai laden die Bündnisgrünen zu einer Exkursion zu durch die Spreeverockerung gefährdeten Orten ein. Wolfgang Renner und Karin Noack führen die Teilnehmer zur Verockerung an der Wudritz, zur Ockerwassereinleitung aus dem aktiven Tagebau Welzow-Süd und zum Altdöberner See, wo die Verklappung von Eisenschlamm angedacht ist. Treffpunkt ist um 11:30 Uhr der BahnhofLübben, wo die Veranstaltung gegen 15:30 Uhr wieder endet. Die Teilnahme ist kostenlos und auf eigene Gefahr, festes Schuhwerk ist ratsam und eine Anmeldung bis zum 22. Mai erbeten an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter der (0331) 966 1777.

4. Neue Ausgabe der „Nochten heute“ erschienen

Eine neue Ausgabe der „Nochten heute“ ist erschienen und steht hier zum pdf-download bereit:
http://www.strukturwandel-jetzt.de/de/nochten-heute
Die Zeitschrift wird seit 2013 vom Bündnis „Straukturwandel jetzt – Kein Nochten II“ herausgegeben, um die Einwohner der vom Tagebau Nochten II bedrohten Orte zu informieren, die bis dahin nur Postwurfsendungen des Bergbaubetriebes bekamen.

5. Mahnmal für abgebaggerte Dörfer ehrenamtlich wieder hergestellt

Am vergangenen Sonnabend trafen sich Mitglieder der GRÜNE LIGA Umwelt-Gruppe Cottbus in Lacoma zu einem Arbeitseinsatz, bei dem das Mahnmal für die abgebaggerten Dörfer der Lausitz wieder errichtet wurde. Gemeinsam mit Einwohnern von Cottbus-Willmersdorf und kohlerundbrief 2015 05 18 bildehemaligen Bewohnern von Lacoma wurde der Platz beräumt und zwölf weiße Holzkreuze neu aufgestellt. Seit 1994 erinnern an dieser Stelle Holzkreuze an die durch den Braunkohletagebau ver-schwundenen Orte der Lausitz. Die zwölf Kreuze können dabei nur stellvertretend für die insgesamt 136 ganz oder teilweise verschwundenen Orte stehen. Das im September 1994 als Initiative von unten entstandene Mahnmal bestand bereits viele Jahre vor den später eingerichteten offiziellen Erinnerungsstätten. Nach der Zerstörung der letzten Häuser von Lacoma war die regelmäßige Pflege des Platzes nicht mehr gegeben. „Dem Wunsch des Ortsbeirates von Cottbus-Willmersdorf hier aktiv zu werden, sind wir gern nachgekommen und bedanken uns für die tatkräftige Unterstützung“ sagt René Schuster von der Umweltgruppe Cottbus. (Auf dem Foto ist nur ein Teil der Mitwirkenden zu sehen, bei denen wir uns herzlich bedanken!)

6. Heimlicher Braunkohlentag?

Informierten Kreisen zufolge trifft sich die Deutsche Braunkohlewirtschaft am Donnerstag, dem 21. Mai in Köln zum jährlichen Braunkohlentag. Eine öffentliche Ankündigung dazu haben wir nicht gefunden. Sollen dadurch Proteste vermieden werden?

7. Angebote für Grubenteich-Umsiedler: Betroffene enttäuscht

Wegen Standsicherheitsproblemen muss die auf einem alten Tagebau errichtete Grubenteichsiedlung in Lauchhammer umgesiedelt werden. Jetzt liegt das Angebot des Landes dazu vor. Die Betroffenen sind enttäuscht, da sie bis zu drei Viertel der Kosten für die neuen Wohnungen selbst tragen müssten. Sie verhandeln mit anwaltlichem Beistand weiter um die Konditionen ihres Umzuges. Hier ein Artikel der Lausitzer Rundschau dazu:
http://www.lr-online.de/regionen/senftenberg/Grubenteich-Siedler-brauchen-Finanzspritze;art1054,5021720

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