Von der Kohlekommission zum Kohlekonzern: Petition für Rücktritt von Stanislaw Tillich

(Kohlerundbrief vom 8. Oktober 2019:) Für die Verhandlungsposition der Oligarchen und gegen Planungssicherheit für Lausitzer Dörfer hat sich in der Kohlekommission vor allem einer stark gemacht. Dertillich am 24. September bekanntgewordene Wechsel von Sachsen Ex-Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) in den Aufsichtsrat des Braunkohleförderer Mibrag sorgte für bundesweite Empörung. Eine am Folgetag gestartete Petition erreichte schon binnen zwei Tagen mehr als 32.000 Unterzeichner, inzwischen sind es mehr als 39.000. Die Initiatorin Hannelore Wodtke aus Welzow (Brandenburg) fordert darin den Rückzug von Tillich von dem Aufsichtsratposten und die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses. Der sächsische CDU-Politiker war einer der Vorsitzenden in der sogenannten Kohlekommission, in der auch Wodtke für die Tagebaubetroffenen saß. Auch nach dem Bericht der Kommission plant die Mibrag weiterhin die sächsischen Dörfer Pödelwitz und Obertitz abzubaggern. Die Lausitzer LEAG gehört demselben tschechischen Mutterkonzern.

„Das ist ein Korruptionsskandal sondergleichen. Tillich, tritt zurück, leg dein Aufsichtsratsmandat nieder, beende dein falsches Spiel“, fordert die Welzower Stadtverordnete Hannelore Wodtke (Grüne Zukunft Welzow): „Heute sehen wir, für wen Tillich die ganze Zeit Politik machte, nicht für die Menschen, sondern für sich und den Kohlekonzern Mibrag. Tillichs Wechsel in dem vermutlich hochdotierten Posten des Aufsichtsratschefs ist für mich ein Betrug an den Bürgerinnen und Bürgern“.
Weiter fordert Wodtke eine Untersuchungsausschuss auf Bundesebene: „Die Bundesregierung war verantwortlich für die Besetzung der Kohlekommission. Deswegen fordere ich auch die Abgeordneten im Bundestag auf, einen Untersuchungsausschusses zur Besetzung der Kommission und zur Aufklärung der Verstrickung zwischen Tillich und Mibrag einzurichten. Ich will, dass dieses klimaschädliche Falschspiel Konsequenzen hat!“.
Change.org-Petition: #Howdareyou: Tillich, tritt zurück!