Tagebau Welzow-Süd: Dichtwandbau wegen Havarie für neun Monate unterbrochen

Schon am 18. Januar kam es im Tagebau Welzow-Süd zu einer Havarie der Dichtwandbaustelle. Die Schlitzfräse, die hier eine senkrechte Tonschicht in die Erde einbringt, um den Wasserzustrom aus den südlich angrenzenden Bergbauseen zum Tagebau zu begrenzen, stieß offenbar auf einen eiszeitlichen Steinbrocken im Untergrund. Erst im September soll die die Maschine wieder einsatzbereit sein und die zu zwei Dritteln fertige Wand weiter gebaut werden, informierte das brandenburgische Wirtschaftsministerium auf Anfrage der Landtagsabgeordneten Isabell Hiekel (Bündnis90/Die Grünen.) Die auf den ersten Blick unscheinbare Havariemeldung ist nicht ohne Brisanz:

Der Verlauf der Dichtwand in der geologischen Störung „Bluno-Bahnsdorfer Rinne“ dürfte solche Havarien begünstigen. Er ist bis heute umstritten, weil er auch große Gebiet vom Grundwasser abschneidet, die gar nicht abgebaggert werden dürfen.

Verzögert sich die Dichtwandbau strömt mehr Wasser aus den gefluteten älteren Tagebauen (Seenkette) zum Tagebau Welzow, muss dort abgepumpt werden und steht dem Kraftwerk Schwarze Pumpe als Kühlwasser zur Verfügung. Ob es die LEAG da wirklich immer eilig mit Weiterbauen hat, ist kaum nachprüfbar.

Zum Schutz der Spree ist von der LMBV eine weitere Dichtwand südlich von Spremberg geplant. Ob man sich für deren schnellstmögliche Herstellung wirklich auf die Nutzung der jetzt in Welzow-Süd arbeitenden Geräte der LEAG festlegen kann, muss angesichts der dortigen Verzögerungen wohl hinterfragt werden.